Großaufnahme: Zwei Modelle von Mehrfamilienhäusern, im Hintergrund ein Rendering des Gewobag-Quartiers Wendenschloßstraße. Foto: City-Press GmbH

30 Jahre Gewobag EB: Stetiger Wandel für mehr Wohnraum

Anlässlich ihres Jubiläums blickt die Gewobag-Tochter auf eine spannende Entwicklung zurück. Vieles hat sich dabei verändert, doch das große Ziel bleibt konstant: leistbare Mieten für die Berlinerinnen und Berliner. Über das Mitgestalten der Stadt – und den Mut, neue Wege zu gehen.

Markus Terboven braucht nicht lang, um auf den Punkt zu kommen. „Dieses Unternehmen hat in unserem Konzern verdammt viel bewegt“, sagt das Vorstandsmitglied der Gewobag bei der Jubiläumsfeier der Gewobag EB. Die älteste Tochterfirma der Gewobag, mit vollem Namen Gewobag EB Entwicklungs- und Baubetreuungsgesellschaft mbH, kann auf nunmehr 30 ereignisreiche Jahre zurückblicken, geprägt von großen Erfolgen, aber auch von großen Veränderungen. Nicht nur Terboven fragt sich: „Was war das für ein krasser Wandel?“

Tatsächlich war die Gewobag EB seit ihrer Gründung 1994 auf unterschiedlichsten Handlungsfeldern aktiv, angelehnt an die jeweiligen Anforderungen des Berliner Senats. Anfangs standen dabei Privatisierungsprojekte im Fokus: Vor dem Hintergrund, Schulden tilgen zu müssen, wurden Mehrfamilienhäuser in Eigentumswohnungen umgewandelt, ehe 2010 die große Kurswende folgte, gefühlt um 180 Grad. Die neue Marschroute: Ankauf.

Über 20.000 Gewobag-Wohnungen durch Ankauf

Mit dem Erwerb von ehemaligen Sozialwohnungen realisierte die Gewobag EB daraufhin den größten Rekommunalisierungsdeal in der Geschichte Berlins. Rund 6.000 Wohneinheiten in Spandau und Reinickendorf wechselten für knapp eine Milliarde Euro vom Immobilienkonzern Ado Properties in den Besitz der Gewobag. Ein Ankauf, der dem Ziel diente, die Mieten in Berlin stabil zu halten und den MieterInnen Sicherheit zu geben, wie der damalige Regierende Bürgermeister Michael Müller betonte. Dadurch, dass mehr Wohnungen in die Hand von landeseigenen Wohnungsunternehmen kommen.  

Ohne Zweifel war der Ado-Ankauf ein Meilenstein, zugleich aber „nur“ die Spitze des vielzitierten Eisbergs, denn insgesamt erwarb die Gewobag EB bis 2019 über 20.000 Wohnungen – 20.000 Wohnungen die zuvor begutachtet und bewertet werden wollten. „Besichtigt haben wir aber doppelt so viel“, sagt Geschäftsführerin Kathrin Bratke und lacht. 

Große Neubauprojekte für eine breite Zielgruppe

Bratke ist bereits seit 15 Jahren für die Gewobag tätig, seit zehn Jahren verantwortet sie die Gewobag EB. Die nächste große Neuausrichtung prägte sie vollumfänglich mit: Ab 2019 wurden die Zeichen des Unternehmens zunehmend auf Neubau gestellt, schließlich hatte sich der Bedarf an neuem, bezahlbaren Wohnraum in der Zwischenzeit immens erhöht. Ein Wandel, der sich heute in der Struktur der Gewobag klar widerspiegelt. Die Neubauabteilung des Konzerns wurde mit der Gewobag EB verschmolzen und bildet seither eine starke Einheit. „Das musste natürlich erstmal zusammenwachsen“, sagt Bratke, „aber das ist uns gut gelungen.“

Gewobag EB: Tochterunternehmen mit hoher Agilität

Aktuell arbeiten in der Gewobag EB rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert zusammen. Verglichen mit dem Gesamtkonzern Gewobag, in dem mehr als 74.000 Wohnungen mit mehr als 130.000 MieterInnen gemanagt werden, verfügt die Gewobag EB über eine größere Agilität. Wenn man so möchte, erinnert die Tochtergesellschaft an das Beiboot eines großen Tankers, das bedarfsorientiert und flexibel agieren kann. „Die Gewobag EB ist eine Gesellschaft, die sich immer wieder neu erfindet“, sagt Kathrin Bratke, „ich kenne keine andere, die den Fokus so schnell gewechselt hat. Es ist immer Bewegung drin.“

„Wenn man vor diesen Baustellen steht
und sieht, was dort entsteht,
ist das einfach ein großartiges Gefühl.
Diese Gebäude und Quartiere
werden uns alle überdauern.“

Kathrin Bratke,
Geschäftsführerin der Gewobag EB

Ändern wird sich daran sicher nichts, denn die Liste großer Neubauprojekte liest sich eindrucksvoll. Von der WATERKANT Berlin in Spandau oder der Wendenschloßstraße in Köpenick über das Modulbauprojekt an der Landsberger Allee bis zu den Zukunftsquartieren „Neues Gartenfeld“ oder auf dem Areal der „Alten Schäferei“ in Pankow: Die Gewobag EB gestaltet die Zukunft Berlins tatkräftig mit – im erfolgreichen Zusammenspiel mit der Privatwirtschaft und vielen innovativen Ansätzen. „Wenn man vor diesen Baustellen steht und sieht, was dort entsteht, ist das einfach ein großartiges Gefühl“, sagt Kathrin Bratke. Sie weiß: „Diese Gebäude und Quartiere werden uns alle überdauern.“

Die Stadt weiterzubauen und leistbaren Wohnraum für vielfältige Zielgruppen zu schaffen, genau darum geht es. Die Gewobag EB wird weiterhin ein aktiver Teil dieser Entwicklung bleiben. Und in einem darf man sich nach den vergangenen 30 Jahren sicher sein. Bewegen wird sie weiterhin: verdammt viel

Titelfoto: City-Press GmbH

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