Lebensmittel lagern: Frau nimmt in der Küche eine Milchtüte aus dem Kühlschrank

Lebensmittel lagern: Wirklich alles am richtigen Platz? 

Die Kartoffeln beginnen schon wieder zu keimen? Die Tomaten liegen im Kühlschrank? Vielleicht sind sogar Lebensmittelmotten zu Gast? Höchste Zeit, die eigene Vorratshaltung unter die Lupe zu nehmen! Mit diesen Tipps bleiben Nahrungsmittel länger frisch.

Ordnung ist das halbe Leben, heißt es ja. Sicher eine Plattitüde, doch bei der Lagerung von Kartoffeln, Obst, Gemüse und Co. trifft diese Formel definitiv zu – vor allem in der warmen Jahreszeit, wenn hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit dafür sorgen, dass Lebensmittel schneller verderben.  

Ein richtig sortierter Kühlschrank hält Nahrungsmittel länger frisch und aromatisch, allerdings gehören längst nicht alle Lebensmittel dort hinein. Während sich manche Nährmittel bei Licht und Zimmertemperatur wohlfühlen, mögen es andere kühler und möglichst dunkel. Kurzum: Bei der der Vorratshaltung gilt es einiges zu beachten. Und wer weiß, welche Vorliebe auf welches Lebensmittel zutrifft, spart Geld, Zeit und Nerven.

Lagerung von Lebensmitteln in der Küche in der Speisekammer. Müsli, Gewürze, Nudeln, Nüsse, Mehl in Gläsern und Behältern.
Alles im Blick: Mit einer durchdachten Anordnung bleibt der Überblick über die Lebensmittelvorräte gewahrt. Foto: Getty Images

Kühlschrank sortieren: Was gehört wo hin?

Die Butter liegt zwischen Salat und Gurke, in der Kühlschranktür sammeln sich angebrochene Soßen neben Milch und Säften, der Aufschnitt landet dort, wo noch Platz ist. Wer den Kühlschrank nach dem Einkauf nach dem Zufallsprinzip einräumt, sollte jetzt genau aufpassen. Denn auch wenn alle frischen Produkte eine Kühlung brauchen, hat jedes Lebensmittel seinen Lieblingsplatz im Kühlschrank

Wichtig zu wissen: Nicht überall im Kühlschrank ist es gleich kalt. Grundsätzlich gilt: Kalte Luft sinkt ab, wärmere Luft steigt auf, daher sind Kühlschränke unten kälter als oben. Aber was kommt wo hin?

  • Offene Konserven und Dosen, wie Mais, Oliven oder Eingemachtes brauchen wenig Kühlung und sind im oberen Teil des Kühlschranks gut aufgehoben (ca. acht Grad Celsius). 
  • Das mittlere Fach (ca. fünf Grad) ist ein guter Ort für Milchprodukte wie Joghurt, Sahne oder Käse. Auch Eier und Milch halten sich hier länger als in der Kühlschranktür.
  • Am kältesten ist das untere Fach über dem Gemüsefach (zwei bis drei Grad). Es ist damit der ideale Ort für Fleisch, Fisch und andere, leicht verderbliche Lebensmittel.
  • Das darunterliegende Gemüsefach misst etwas wärmere Temperaturen und ist daher ideal für Obst, Kräuter und Gemüse.

Übrigens: Kälteempfindliche Obstsorten wie Bananen, Zitronen oder Ananas sollten nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch Tomaten verlieren im Kühlschrank schnell ihr Aroma, werden mehlig oder fangen sogar an zu schimmeln.

Den Tiefkühlschrank richtig einräumen

Frau nimmt eine Tüte mit gefrorenem Mischgemüse aus dem Kühlschrank.
Auch im Gefrierschrank gibt es Regeln zur richtigen Lebensmittellagerung. Foto: Getty Images

Während es also bei Kühlschränken wichtig ist, die Temperaturzonen zu kennen, kann man dieses Learning beim Tiefkühlschrank getrost vergessen. Hier haben alle Fächer eine Temperatur von etwa -18 Grad und eignen sich daher besonders, um frisches Fleisch, Gemüse oder vorgekochte Mahlzeiten länger haltbar zu machen. 

Ein bisschen Ordnung macht im Tiefkühler trotzdem Sinn. Sortierkriterium ist das Mindesthaltbarkeitsdatum. So geht’s:

  • Lebensmittel, die lange haltbar sind, kommen nach hinten. Obst ist im Gefrierfach acht bis zwölf Monate haltbar, frisches Gemüse kann hier sechs bis zwölf Monate lagern.
  • Speisen, die früher verbraucht werden müssen, sollten hingegen weiter vorn gelagert werden. Dazu gehört Fisch, der bis zu vier Monate haltbar ist oder auch Brot, das nicht länger als drei Monate im Gefrierfach bleiben sollte.
  • Wer Fleisch einfrieren will, sollte den Fettgehalt beachten: Fettiges Hackfleisch, Schweinefleisch oder Würste können bereits nach drei Monaten verderben, mageres Geflügel ist dagegen bis zu zehn Monate im Gefrierfach haltbar.

Trockenvorräte richtig lagern – das gilt es zu beachten

Beim letzten Frühjahrsputz wieder klebrige Speiseöl-Flaschen, muffig riechende Erdnussflips oder eine längst vergessene, angebrochene Mehlpackung im Vorratsschrank entdeckt? Ja, auch die Trockenvorräte regelmäßig durchzuschauen, ist keine schlechte Idee. 

Um Chaos zu vermeiden, hilft auch hier eine durchdachte Anordnung. Daher: angebrochene Lebensmittel in Schränken und Schubladen stets vorne und damit gut sichtbar positionieren. Verschlossene Vorräte finden dahinter ihren Platz.

Vorsicht bei trockenen Lebensmitteln wie Nudeln, Gewürzen, Hülsenfrüchten, Backzutaten, Knabbereien, Kaffee oder Tee. Hier empfiehlt sich ein Umfüllen in verschlossene Behälter. Erstens ziehen sie so keine Feuchtigkeit, zum anderen können sich keine Lebensmittelmotten einnisten.

Lebensmittellagerung: Regal in einer Küche mit verschiedenen Getreidesorten und Samen in Aufbewahrungsgläsern.
Verschlossene Behältnisse sind wichtige Helfer bei der richtigen Lebensmittellagerung. Foto: Getty Images

Auch einige Obst- und Gemüsesorten fühlen sich bei Raumtemperatur wohler als im Kühlschrank: Avocados, Auberginen, Gurken, grüne Bohnen, Paprika, Zucchini und Tomaten sollten an einem dunklen und mäßig kühlen Platz (bis 16 Grad) gelagert werden, damit sie ihr Aroma nicht verlieren. Wer keine Speisekammer oder einen Keller zur Lagerung hat, bewahrt kälteempfindliches Obst und Gemüse idealerweise in einer dunklen Ecke in einem Vorratsregal auf.

Zitrusfrüchte, Ananas, Trauben oder Mangos bleiben bei Zimmertemperatur sogar bis zu zwei Wochen frisch und können in einer Obstschale oder in einem Hängenetz aufbewahrt werden. Noch unreife Früchte wie Kiwis oder Birnen erlangen hier innerhalb von wenigen Tagen ihre Genussreife. Achtung: Weil sie druckempfindlich sind, sollten sie idealerweise nicht gestapelt gelagert werden. Selbiges gilt für Äpfel.

Kartoffeln & Co. lagern: Diese Lebensmittel mögen es dunkel

Wer eine Speisekammer oder – noch besser – einen Keller hat, sollte auch diese Räume für die Lagerung von Lebensmitteln nutzen. Denn manche Lebensmittel mögen es kühl und dunkel. Das trifft beispielsweise auf Kartoffeln zu. Insbesondere sie gilt es vor Licht zu schützen, weil sie sonst keimen und den giftigen Bitterstoff Solanin produzieren. 

Zur Lagerung eignet sich eine abgedunkelte Aufbewahrungsbox oder ein Leinensack. Auch Zwiebel, Möhren und Knoblauch mögen es trocken und dunkel und sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden.  

Kartoffeln, Zwiebeln, Salat, Möhren und Pasta in einer geöffneten Vorratsschublade.
Richtig gelagert, halten sich Lebensmittel länger. Kartoffeln, Zwiebeln oder Möhren mögen es trocken und dunkel. Foto: AdobeStock

Warum es sich lohnt, Vorräte anzulegen

Wer Lebensmittel richtig lagert, muss weniger wegwerfen. Von einigen Nährmitteln gleich etwas mehr zu kaufen und Vorräte anzulegen, hat aber noch andere gute Gründe:

  1. Wer mit dem Auto zum Einkauf fährt, schont mit wenigen Großeinkäufen und guter Einkaufsplanung die Umwelt.
  2. Wer nicht für jede Packung Nudeln zum nächsten Supermarkt muss, spart zudem Zeit.
  3. Eine Grundreserve an Nahrungsmitteln schont außerdem das Portemonnaie. Denn wer bestimmte Lebensmittel auf Vorrat kauft, kann auf Sonderangebote und günstigere Großpackungen setzen.
  4. Spontaner Besuch? Für all jene mit gefüllten Vorratsschränken kein Problem, bei Ihnen muss kein Gast hungrig gehen.

Diese Vorräte eignen sich für die Vorratshaltung

Diverse Lebensmittel sind durch ihre Haltbarkeit besonders prädestiniert für die Vorratshaltung. Das gilt unter anderem für:

  • Frische Vorräte: Kartoffeln, Zwiebeln 
  • Trockenvorräte: Nudeln, Reis, Grieß, Hülsenfrüchte, Knäckebrot, Zwieback, Müsli, Cornflakes
  • Konserven (Glas und Dose) 
  • Gewürze: Salz, Pfeffer, Essig, Oregano, Muskat, Lorbeerblätter, Gemüsebrühe, Zucker, Honig, Ahornsirup
  • Backzutaten: Mehl, Backpulver, Zucker, Puderzucker
  • Knabberzeug: Schokolade, Kekse, Salzstangen
  • Getränke: Wasser (am besten in Glasflaschen – darin hält es sich zwei Jahre, in Plastikflaschen nur ein Jahr), Tee, Kakaopulver

Titelbild: Getty Images

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