junge Frau und Kleinkind in der Küche kochen zusammen.

Kleine Küchen ganz groß

In der Küche spielt das Leben – hier wird gekocht, gegessen, geplaudert und vieles mehr, dabei ist der Platz meist überschaubar. Wie sich die vielen Funktionen mit wenigen Quadratmetern in Einklang bringen lassen? Das zeigt Teil I der sowohntberlin-Reihe „Clevere Ideen für kleine Räume“.

In Sachen Einrichtung zählt sie zu den anspruchsvollsten Aufgaben überhaupt: die Küche. Gerade kleine Küchen stellen ihre BewohnerInnen vor große Herausforderungen, schließlich gilt es, viele Funktionen auf wenig Raum zu vereinen.

Platz für Geschirr, Töpfe, Tisch und Stühle, ausreichend Arbeitsfläche, genug Stauraum für die Vorratshaltung und das bitte alles in schickem Look: Ja, Küchen haben es in sich. Wer Chaos vermeiden und den Wohlfühlfaktor steigern möchte, braucht deshalb nicht nur gute Planung, sondern kreative Raumlösungen. Los geht’s.

Schmale, hohe Küchenelemente

Der Schlüssel zum Erfolg: Stauraum schaffen – und sinnvoll nutzen. Wie? Indem die gesamte Raumhöhe genutzt wird. Deckenhohe Wandschränke sorgen nicht nur für Platz, sondern sehen obendrein schick aus. Wer es luftiger liebt, greift auf schmale, offene Wandregale zurück. 

Teller und Gläser stehen auf dem Regal neben dem Ofen. Spüle mit Wasserhahn ist auf der Küchentheke am Fenster. Interieur einer modernen kleinen Küche.
Gut durchdacht: Deckenhohe Schränke schaffen wertvollen Stauraum und haben zudem einen eleganten Look. Foto: Getty Images

Tipp: Die Schränke nur auf einer Wandseite hochziehen, sonst wirkt der Raum schnell beengend. Ergänzt werden können sie durch vertikale Wandregale. Deren Vorteil: Sie ziehen den Raum optisch in die Länge und lassen ihn weiter erscheinen.

Auch ein nach vorn ausziehbarer Apothekerschrank oder eine Küchenzeile mit Karussellschränken und Schubladen mit Vollauszug bieten reichlich Platz, ohne selbst zu viel davon zu beanspruchen.

Multifunktionale Lösungen 

Ein besonders häufiges Problem bei kleinen Küchen ist der Mangel an Arbeitsfläche. Hier sind funktionale „Helfer“ gefragt: Ein großes Schneidebrett, das über die Spüle gelegt wird, kann die Arbeitsfläche erweitern.

Einfach und effektiv: Ein Schneidebrett zum Auflegen über das Spülbecken erweitert die Arbeitsfläche. Foto: Getty Images

Auch rollbare Küchenwagen, die mit robusten Holzplatten ausgestattet sind, bieten zusätzliche Arbeitsfläche und können überdies als Beistelltisch oder Servierwagen genutzt werden. Zugleich bieten sie viel Platz, beispielsweise um Trockenvorräte oder Küchenutensilien zu lagern.

Sockelleiste sinnvoll nutzen

Hat die Küchenzeile einen hohen Sockel, sollte auch dieser Platz kreativ genutzt werden. Ab einer Sockelhöhe von etwa 15 Zentimetern lohnt es sich, Schubladen einzubauen, um schmale Gegenstände wie Backbleche, Schneidebretter oder Geschirrtücher darin zu verstauen.

Foto von vielen kleinen gestapelten Behältern mit Trockenwaren, die ordentlich in der Küchenschublade angeordnet sind
Praktisch: Sockelschubladen, die in der Küche viel versteckten Stauraum bieten. Foto: Getty Images

Auch der Platz über der Küchentür wird häufig nicht genutzt: Ein einfaches Regalbrett schafft hier eine weitere Ablagefläche.

Regelmäßiges Ausmisten schafft Platz

Viele Menschen neigen dazu dazu, Küchenutensilien und Lebensmittel ohne System in den Schränken verschwinden zu lassen. So breitet sich schnell Chaos aus. Daher ist es bei kleinen Küchen besonders hilfreich, regelmäßig aufzuräumen und auszumisten. Welche Lebensmittel sind abgelaufen? Welche Küchengeräte können im Keller verstaut werden? Und sind wirklich 15 verschiedene Tupperboxen notwendig? Alles, was weg kommt, schafft automatisch mehr Platz.

Freien Platz besser nutzen

Auch freie Wandflächen gilt es unbedingt zu nutzen. Klappstühle können beispielsweise an einer Hakenleiste aufgehängt werden. An die Wand montierte Körbe oder kleine Holzkisten dienen als Lager für Gefäße oder Gewürze. Wer an die Fläche zwischen Ober- und Unterschrank Leisten anbringt, kann dort Kochlappen, Pfannenwender und andere häufig gebrauchte Gegenstände aufhängen. 

Der Schrank unter der Spüle dient in vielen Küchen als Abstellplatz für Eimer, Reiniger und Putzlappen. Weil sich diese Dinge aber schlecht stapeln lassen, geht hier wertvoller Stauraum verloren. Abhilfe kann wieder die Hakenleiste schaffen: Einfach an der Hinterseite des Spülschranks befestigen und platzsparend für Putzutensilien nutzen.

Die Innenseiten von Küchentüren bieten ebenso Platz für derlei kreative Ideen. Einfach Handtuchhaken ankleben und Handtücher, Schürzen, Topflappen, Pfannenwender und andere Gegenstände daran aufhängen.

Essplatz schaffen in kleinen Küchen

Mit Barhockern wird die Küchentheke zum Esstisch. Oder findet sich noch Platz für eine Sitzecke? Besonders praktisch in kleinen Räumen sind Klapptische. Sie können sowohl Arbeitsfläche als auch Esstisch sein. Werden sie nicht mehr gebraucht, sind sie in Sekundenschnelle zusammengeklappt und nehmen kaum Platz ein.

Tipp: Hier lohnt ein Blick in den Balkonmöbel-Abteilung. Hier finden sich oft smarte, auf kleinen Raum zugeschnittene Lösungen.

Balkon mit kleinem Holztisch und zwei Holzklappstühle mit weißen Polstern.
Platzsparende Balkonmöbel können in kleinen Küchen ein Problemlöser sein. Foto: AdobeStock

Mini-Küche? Helle Farben!

Lieblingsfarbe „irgendwas mit dunkel“? Für kleine Küchen sind dunkelbraune oder schwarze Küchenschränke leider ebenso wenig empfehlenswert wie gemusterte Fronten. Helle Farben hingegen lassen den Raum optisch größer wirken. Eine einzelne Wand kann aber durchaus farbig gestrichen werden.

Apropos Farbe: Ein Teppich macht kleine Küchen gemütlicher. Um Tiefe zu erzeugen, sollte er einen ähnlichen Farbton haben wie der Küchenboden. 

Ausreichend Licht beim Schnippeln und Kochen 

Auch eine gut ausgeleuchtete Küche gibt dem Raum Tiefe und lässt ihn größer wirken. Eine Deckenleuchte allein wird für diese Zwecke nicht reichen. 

Arbeitsbereiche wie der Herd, wo gekocht und zubereitet wird, sollten zusätzlich mit Licht ausgestattet sein. Mit LED-Spots oder Strips unter den Küchenschränken werden Arbeitsflächen ausreichend beleuchtet. Dimmbare Pendellampen oder Hängeleuchten sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.

Praktischer Küchenhack: Stehordner

Zu guter Letzt noch ein ziemlich genialer und kostengünstiger Alltags-Hack für kleine Küchen: Stehordner! Diese können mit doppelseitigem Klebeband an die Innenseite der Schranktür geklebt werden und schaffen dort Platz für Alufolie, Backpapier und anderen leichten Kleinkram, der oftmals wild in Schränken herumfliegt.

Genauso können Sie auf der Arbeitsfläche als Behälter für loses Obst, Gemüse oder Konservendosen dienen. Hierfür empfehlen sich besonders Stehordner aus Metall, die nicht nur robust sind, sondern auch als unkonventionelles Deko-Element wirken.

Im zweiten Teil der Reihe „Clevere Ideen für kleine Räume“ geht es um Tipps und Tricks für kleine Badezimmer.

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