zehn unterschiedlich lange gekochte Eihälften in einem Eierkarton

Das Geheimnis des perfekten Frühstückseis

Ein Alltagsklassiker ist es ohnehin, und zu Ostern hat es Hochkonjunktur: das Frühstücksei. Wann es zu hart, zu weich oder genau richtig ist? Daran scheiden sich die Geister. Einblicke ins Eier-Einmaleins.  

Für einige darf es nicht zu hart sein, für andere nicht zu weich: Was für den Sound der Berliner Clubszene gilt, gilt auch an den Frühstückstischen der Stadt – immer dann, wenn es um die Zubereitung des perfekten Frühstückseis geht. 

Gerade zu Ostern erhitzen sich die Gemüter bei diesem Thema meist schneller als das Kochwasser, schließlich gehören Eier zu Ostern wie Spätis zu Berlin. Spätestens seit Loriots legendärem Frühstücksei-Sketch ist die Streitfrage ja legendär: Wie lange muss das Ei kochen, damit es die gewünschte Konsistenz hat?

Die Geschmäcker sind dabei ähnlich verschieden wie die jeweiligen Lager. Um bei Loriot zu bleiben: Während die einen auf „genau viereinhalb Minuten!“ pochen, beschwören andere ihr „Gefühl“. Unterschiedliche Philosophien, an denen hierzulande schon Eier – Pardon! – Ehen zerbrochen sein sollen.

Ei, Ei, Ei – Spezialfall Ostern

bunte Ostereier in Stroh gelegt in einem weißen Weidenkorb
Zum Osterfest sind (gekochte) Eier auch als Deko-Material begehrt. Foto: AdobeStock.

Nun ist Ostern in Bezug auf Eier ein Spezialfall. Zum Auferstehungsfest soll der Alltagsklassiker nicht nur kulinarisch auf den Punkt gebracht werden, sondern (meist in hartgekochter Form) auch als Deko- und Mal-Objekt überzeugen.  

Aber wie gelingt es denn nun, das perfekte Ei zu Ostern? Ein kleiner Einblick ins Eierkoch-Einmaleins – mit Tipps, so stichfest wie ein 15-Minuten-Ei.   

Basis-Know-how zum Eierkochen

  • Eier rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Zimmertemperatur haben
  • Eier vorsichtig mit dem Löffel ins kochende Wasser legen
  • Kochzeit für weich gekochte Eier in Größe M: viereinhalb bis fünf Minuten
  • Kochzeit für hart gekochte Eier in Größe M: sechs bis acht Minuten
  • Bei größeren Eiern verlängert sich die Kochzeit um 30 bis 50 Sekunden
  • Kommt das Ei direkt aus dem Kühlschrank, darf es rund eine Minute länger kochen
  • Das Abschrecken unter kalten Wasser beendet nach dem Kochen den Garprozess. Weich gekochter Eier sollten daher eine kalte Dusche bekommen, bei hart gekochten Eier ist dies nicht notwendig.
  • Wie sich Eier besonders energiesparend zubereiten lassen? Diesen Tipp gibt’s hier.

Die Krux mit dem Anpieksen

Das Anpieksen der Eier soll angeblich verhindern, dass die Schale beim Kochen aufplatzt. Einer wissenschaftlichen Überprüfung hat dieses Vorgehen allerdings nicht standgehalten. Die Redaktion der WDR-Wissenschaftssendung „Quarks & Co.“ fand in einem Experiment mit insgesamt 3000 Eiern heraus: Ob angepiekst oder nicht – im Durchschnitt platzt etwa jedes zehnte Ei auf.

Zeitvorgaben beim Eierkochen

Eieruhr oder Handy-Timer sind beim Eierkochen wertvolle Helfer! Nur die wenigsten Menschen verfügen über ein derart gutes Bauchgefühl, dass sie den richtigen Zeitpunkt zum Herausnehmen der Eier treffen. Das Streitpotenzial ist damit programmiert, siehe Loriot: „Vielleicht stimmt etwas mit Deinem Gefühl nicht!?“

Für Eier der Größe M, die Zimmertemperatur haben, gilt:

  • 4 Minuten = geronnenes Eiweiß und flüssiges Eigelb
  • 5 Minuten = festes Eiweiß und weiches Eigelb
  • 6 Minuten = festes Eiweiß und cremiges Eigelb mit weichem Kern
  • 7 Minuten = festes Eiweiß und festes Eigelb mit weichem Kern
  • ab 8 Minuten = festes Eiweiß und festes Eigelb

Das weiche Ei

Für das weiche Ei sollte man das Ei für vier bis fünf Minuten in kochendes Wasser geben und anschließend unter kaltem Wasser abschrecken. Das Eiweiß sollte weitestgehend fest sein, das Eigelb noch flüssig.

Nahaufnahme Frau isst weichgekochtes Ei in einem dunklen Eierbecher auf einem weißen Holztisch
Noch weich oder schon wachsweich? Die Vorlieben von Eier-GenießerInnen sind vielfältig. Foto: AdobeStock.

Das wachsweiche Ei

Das wachsweiche Ei ist die Königsdisziplin unter den Frühstückseiern und zugleich der Favorit der deutschen Ei-GenießerInnen. Für diese Zwischenstufe aus weichem und hart gekochtem Ei sollte man das Ei für sechs bis acht Minuten in kochendes Wasser geben. Das Eiweiß sollte vollends fest sein. Das Eigelb darf hingegen noch etwas flüssig anmuten, der Rand des Eidotters leicht fest.

Da das wachsweiche Ei in seiner Beschaffenheit verschiedene Abstufungen aufweisen kann, ist eine gewisse Eierkoch-Erfahrung hier von unschätzbarem Wert. Auch Loriot ahnte: „Eine Hausfrau hat das im Gefühl!“.

Das hart gekochte Ei

Für das hart gekochte Ei gibt man das Ei für mindestens acht Minuten in kochendes Wasser. Eiweiß und Eigelb sollten anschließend komplett fest, aber nicht trocken sein. Das hart gekochte Ei ist eine gute Wahl für Sandwiches oder als Snack für zwischendurch.

Nahaufnahme eines hartgekochten, halbierten Eis auf dunklem Holzuntergrund
Eignen sich auch prima für Salate oder Sandwiches: hart gekochte Eier. Foto: AdobeStock.

Zu Ostern eignet sich das hart gekochte Ei prima als bemaltes Mitbringsel oder als Fundstück im versteckten Osternest. Für diesen Zweck darf das Ei gern zwölf bis 15 Minuten kochen.  

Mit den oben genannten Tipps dürfte dem perfekten Frühstücksei zu Ostern nichts mehr im Weg stehen. Sollte es trotzdem Beschwerden geben, hilft auch hier Loriot. Wieso das Ei nicht so weich ist, wie gewünscht? Antwort: „Ich weiß es nicht, ich bin kein Huhn.“

Frohe Ostern!

Ist das Ei noch gut?

Um herauszufinden, ob ein Ei noch genießbar ist, braucht man nur ein größeres Glas oder eine Schale voller Wasser. Ei ins Wasser, anschließend beobachten: Bleibt das Ei am Boden liegen, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch frisch. Schwimmt es in der Mitte oder gar an der Oberfläche, sollte es lieber entsorgt werden.

Titelfoto: AdobeStock

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