junge Frau sortiert zu Hause Kleidung aus für wohltätige Zwecke

Behalten oder wegschmeißen? Ein Ratgeber zum richtigen Ausmisten

Wer sich dem Frühjahrsputz widmet, sollte die Wohnung nicht nur von Schmutz, sondern am besten auch gleich von Altlasten befreien. Ein paar hilfreiche Tipps zum Ausmisten, Wegwerfen und Sortieren. 

Mit dem Frühlingsbeginn lassen die Sonnenstrahlen die eigenen vier Wände in neuem Licht erstrahlen. Das Negative: Ins Blickfeld rücken nun auch wieder jene Ecken, in denen sich gern Unordnung breitmacht.

Wer kennt das nicht? Mit dem Frühlingsbeginn stört plötzlich der Papierkram-Berg, der Kleiderschrank wirkt viel zu voll und überhaupt wächst der Wunsch nach Ordnung. Kurzum: Es ist wieder Zeit zum Ausmisten. 

Wer nun glaubt, beim Entrümpeln nichts falsch machen zu können, irrt. Ordnung schaffen braucht System, ansonsten türmen sich in den Zimmerecken schnell neue Berge mit Krempel. Aber wie vorgehen? Hier sind drei Tipps für schnelles und unkompliziertes Ausmisten, damit die Wohnung länger ordentlich bleibt. 

Verschiedene Vasen, ein Korb und ein Tablett vor einer weißen Wand.
Positive Wirkung: Herrscht in der Wohnung Ordnung, fühlen sich viele Menschen auch innerlich aufgeräumt. Foto: Lisa Ahrens

Tipp 1: Realistische Planung  

Zunächst ist es wichtig, sich nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Statt an einem Tag die ganze Wohnung ausmisten zu wollen, lieber nach und nach Ordnung schaffen. Daher sollten konkrete und realistische Ziele gesetzt werden.

Was möchte ich heute erreichen? Solche Ziele könnten sein: 

  • Tag eins, Kleiderschrank: Winterkleidung wird in Kisten verstaut und in den Keller geräumt
  • Tag zwei, Badezimmer: Abgelaufene Kosmetik, Cremes und nie verwendete Düfte können ausgemistet werden
  • Tag drei, Zeitschriftenstapel: Alle Ausgaben, die älter als ein Jahr sind, kommen in den Papierkorb

Außerdem hilft es, herausfordernde Bereiche in der Wohnung zu identifizieren, die mehr Zeit in Anspruch nehmen – sei es der Kleiderschrank, der aus allen Nähten platzt, oder die Küche.  

Hilfreich: Am besten für jeden Bereich konkrete Zeiträume fürs Ausmisten festlegen. Zudem sollte man sich vor der großen Entrümplung ein paar Umzugskisten anschaffen, in denen die aussortieren Sachen gelagert und entsorgt werden können.

Tipp 2: Marie-Kondo-Methode

Bücher, Kleidungsstücke, Geschirr oder Deko-Material – die japanischen Bestsellerautorin Marie Kondo hat eine Methode entwickelt, nach der man seine Wohnung nach Kategorien ausmistet, statt in Räumen zu denken. 

So werden beispielsweise alle Kleidungsstücke zusammengesammelt und auf einen Haufen geworfen. Anschließend nimmt man jedes Teil einzeln in die Hand und stellt sich folgende Fragen: „Wie oft trage ich das“, und „bereitet es mir Freude“? 

Weißes Regal mit ein paar Büchern und einer Lesebrille.
Ob im Bücherregal oder im Kleiderschrank – nach Marie Kondo kann alles aussortiert werden, was nicht mehr glücklich macht. Foto: Lisa Ahrens

Laut Marie Kondo wird alles weggegeben, was nicht mehr glücklich macht. Wer diese Methode mag, kann sie auch auf andere Bereiche anwenden und sich so Stück für Stück durch die ganze Wohnung arbeiten. Bücher, die einen nicht mehr interessieren, finden Platz in einem öffentlichen Bücherschrank. Auch Küchengeräte, die nie gebraucht werden, können getrost aussortiert werden.

Wohin mit Gegenständen, die weg sollen?

Ausmisten heißt nicht gleich wegwerfen! Gut erhaltene Gegenstände und Kleidung können gespendet oder an Freunde verschenkt werden. Das ist nachhaltig und macht andere glücklich. Aber auch Sozialkaufhäuser, Flohmärkte oder Ebay Kleinanzeigen sind gute Adressen für gebrauchte Gegenstände. Der Rest wird ordnungsgemäß entsorgt.

Wer sich generell ungern von liebgewonnenen Dingen trennt, kann sich auch an die radikale „Ein-Jahr-Faustregel“ halten: Alles, was ein Jahr lang nicht benutzt wurde, wird aussortiert, denn die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gegenstände in Zukunft noch Gebrauch finden, ist gering.  

Tipp 3: Feste Orte für alle Gegenstände schaffen

Alle Gegenstände, die nicht ausgemistet werden, sollten einen festen Ort in der Wohnung bekommen. Eine Schublade wird beispielsweise für Briefe reserviert, die noch zu bearbeiten sind, Klopapier sowie Handtücher kommen in den Badezimmerschrank und Schlüssel und Portemonnaie haben ihren festen Platz auf dem Sideboard im Flur. 

Im Kleiderschrank darf gern etwas detaillierter, zum Beispiel nach Farbe, Gewicht und Material, sortiert werden. Schwere Schuhe unten, leichte Sandalen oben. Jacken links, Blazer und Blusen rechts. 

Für kleinere Kleidungsstücke oder Accessoires sind Aufbewahrungsboxen ideal: So fliegen Mützen, Schals und Socken nicht mehr lose in den großen Schubladen herum. Auch hier lohnt es sich, genügend Zeit einzuplanen. Wer die Schubladen ausmisst und passgenaue Organizer und Aufbewahrungskörbe anschafft, nutzt wertvollen Stauraum.

Frühjahrsausmisten nach Kategorien für einen effektiven und nachhaltigen Frühjahrsputz
Organizer und Aufbewahrungskörbe sorgen für Ordnung – nicht nur im Kleiderschrank. Foto: Lisa Ahrens

Diese Vorgehensweise lässt sich natürlich auch an anderen Orten der Wohnung anwenden – zum Beispiel beim Bücherregal. Bildbände und schwere Bücher unten, Taschenbücher oben. Zeitschriften finden in Sammelordnern ihren Platz.

Wer mag, kann Bücher und andere Inhalte auch nach Farben sortieren. Alle Dinge, die häufig benutzt werden, sollten aber schnell greifbar, am besten im unteren Teil des Regals ihren Platz finden.

Ausmisten und Aufräumen führt zu innerer Ruhe

Zugegeben: Aller Anfang ist schwer und das Ausmisten ist mit Sicherheit nicht in einer Stunde getan. Aber wer die Zeit und den Aufwand einmal investiert, fühlt sich am Ende zufriedener und vor allem leichter. Ein gut sortiertes Umfeld ist eine hervorragende Voraussetzung, um auch innerlich zur Ruhe zu kommen. 

Klar ist allerdings auch: Alles Aussortieren ist vergebens, wenn kurze Zeit später wieder unzählige neue Dinge angeschafft werden. Wer vermeiden will, dass sich in Zukunft überflüssige Gegenstände ansammeln, kann ein einfaches Prinzip anwenden. Für jedes Teil, das neu kommt, muss ein altes weg.

Klingt drastisch, mahnt aber zu nachhaltigem Konsum und schützt vor unnötigen Neuanschaffungen.

Foto: AdobeStock

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