Drohnenaufnahme: Teile des Gewobag-Quartiers Buckower Höfe aus der Vogelperspektive. Foto: Andreas Labes

Buckower Höfe – Weiterentwicklung auf allen Ebenen

Umfassende Modernisierung, Aufstockung, Neubau und zukunftsfähige Infrastruktur: Die Weiterentwicklung des Gewobag-Quartiers Buckower Höfe läuft auf Hochtouren. Über ein Mammutprojekt, dessen Fortschritt nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar ist.    

Hier geht es Schlag auf Schlag, und das seit Jahren. In den Buckower Höfen am südlichen Rand Neuköllns treibt die Gewobag eines ihrer größten Quartiersentwicklungsprojekte beharrlich voran. Ausmaß, Komplexität und Vielfalt der Maßnahmen sind enorm, doch Anthony Youett lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Wir fahren hier das volle Programm“, sagte der Gruppenleiter Bestandsinvestition der Gewobag, „vom ursprünglichen Bestand wird am Ende nicht mehr viel zu sehen sein.“

Was das in der Praxis heißt? Eine Menge, immerhin besteht die Wohnanlage schon seit Anfang der 1970er-Jahre und umfasste ursprünglich knapp 1.000 Wohneinheiten. Jene wurden und werden sukzessive modernisiert, hinzu kamen Dachaufstockungen, Neubauten, zeitgemäß konzipierte Aufenthaltsflächen und vieles andere mehr. Nicht zu vergessen: Die technische Infrastruktur wurde ebenfalls fit für die Zukunft gemacht – sei es durch Photovoltaikanlagen (Gesamtleistung 700 Kilowattpeak), neue Gebäudehüllen oder bessere Fenster. „Zum Teil ist es uns gelungen, Siebzigerjahre-Bauten zu Häusern mit KfW-55-Standard zu machen“, sagt Youett, „das ist schon eine Hausnummer.“

25 Prozent mehr leistbare Wohnungen

Apropos Zahlen: Ohne jene kommt man kaum aus, um das Mammutprojekt zu beschreiben. Aus den knapp 1.000 existierenden Wohneinheiten sind durch Aufstockung und Neubau rund 1.250 Wohnungen geworden, ein Zuwachs von rund 25 Prozent. Angesichts des knappen Wohnraums in Berlin ein wertvoller Gewinn, zumal die Nachverdichtung mit gesundem Augenmaß erfolgte. „Uns ist es trotz der neuen Gebäude gelungen, den Charakter der Höfe zu erhalten“, sagt Youett. Klar war: Die Buckower Höfe sollen – in positiver Hinsicht – die Buckower Höfe bleiben.

Rund 200 Millionen Euro investiert die Gewobag in die Quartiersentwicklung, eine beeindruckende Summe, hinter der sich zahlreiche Maßnahmen verbergen, von denen die Bewohnerinnen und Bewohner unmittelbar profitieren. Beispiele finden sich im nachhaltigen Energiekonzept mit einem lokalen Blockheizkraftwerk, neu verlegten Glasfaserleitungen oder einladenden Freiflächen, unter anderem mit neuen Spielplätzen.

Aus Planung ist längst Praxis geworden, vielerorts sind die Fortschritte sichtbar. Nach und nach haben die Buckower Höfe einen völlig neuen Anstrich bekommen – und das sogar im Wortsinn. Denn: Die Umgestaltung ist nach einem neuen, ganzheitlichen Farbkonzept erfolgt. Fassaden, die mit ihren Mustern aus Weiß und Rosa sichtbar aus der Zeit gefallen waren, überzeugen nun mit einem modernen, schlichten Look.

Aus „in die Jahre gekommen“ wird „fit für die Zukunft“

Aber klar, viele substanzielle Veränderungen haben sich hinter den Oberflächen abgespielt. Von Fassadenschäden und veralteten technischen Anlagen über die typische Schadstoffbeseitigung bis zu Schimmel, der hinter abgerückten Schrankwänden zum Vorschein kam: Die Modernisierung ging und geht mit zahlreichen Herausforderungen einher. Auch Anthony Youett musste feststellen: „Die Bausubstanz war wirklich in die Jahre gekommen.“

Starkes Teamwork für gute Kommunikation

Bei allen positiven Effekten einer Modernisierung bleibt eines nicht aus: Vor, während und nach den Bauarbeiten erleben die MieterInnen zum Teil erhebliche Einschränkungen.

„Wir sind uns der sozialen Verantwortung bewusst und legen daher großen Wert auf transparente Kommunikation“, betont Anthony Youett. „Die Kolleginnen und Kollegen aus der Kunden- und Modernisierungsberatung sind daher ein unabdingbares Puzzleteil des Projekts.“

Der Ablauf der Modernisierung samt den zu erwartenden Hürden wurde den MieterInnen vor Ort in nahbaren Dialogformaten erklärt, zudem erfolgte eine durchgängige und zielgerichtete Beratungs- und Koordinationsarbeit. Notwendige Zwischenumsetzwohnungen wurden beispielsweise innerhalb des Quartiers organisiert.

Inzwischen präsentiert sich das Quartier zu weiten Teilen in neuem Glanz. Das sogenannte Westfeld wurde 2024 fertiggestellt, auch im Ostfeld und im Zentrum sind etliche Maßnahmen abgeschlossen. In Arbeit ist indes die Sanierung der großen Hochhauszeile. Eine weitere Herkulesaufgabe, allein schon durch das kleinteilige Umsetzungsmanagement der BestandsmieterInnen. Fest steht: Ohne (vorübergehenden) Auszug geht‘s nicht.

Einzug gehalten hat dafür der Fortschritt. Beim Gang durch die erneuerten Buckower Höfe gerät man dann auch stetig ins Staunen. Das also soll ein Siebzigerjahre-Quartier sein? Eigentlich kaum zu glauben – und zugleich ein mutmachendes Beispiel dafür, wie Berlin erfolgreich weitergebaut werden kann. Im Großen wie im Kleinen scheint hier an alles und alle gedacht, selbst an die Grünfinken. Für die Vöglein wurden 200 neue Nistkästen installiert.

Großer Aufwand, noch größerer Nutzwert

Zugleich steht das Großprojekt fast stellvertretend für das Wirken der Gewobag. Bestandsmodernisierung, Neubau und Nachverdichtung, nachhaltige Energieversorgung, soziale Quartiersentwicklung und neue Mobilitätskonzepte: Was das landeseigene Unternehmen an vielen anderen Orten der Stadt realisiert – dann eher in Einzelmaßnahmen – findet sich in den Buckower Höfen gebündelt in einer Wohnanlage.

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Mehr Informationen

Bei den Menschen im Quartier kommt das gut an, wenngleich die Modernisierung mit einigen Einschränkungen einhergeht. „Wir haben hier unheimlich viele Themen und einen wirklich umfangreichen Prozess“, sagt Anthony Youett, „umso dankbarer sind wir für die Geduld, die die Mieterinnen und Mieter aufbringen. Insgesamt ist die Rückmeldung aus der Mieterschaft aber ungemein positiv.“ Ein Feedback, das nach wie vor anspornt. Der Abschluss des Großprojekts ist für 2028 geplant.  

Titelfoto: Andreas Labes

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