Doris Grabe, Geschäftsführerin der HausWart Plus Servicegesellschaft, hält eine Rede auf einer Bühne. Daneben: Geschäftsführerkollege Malte Bädelt. Foto: City-Press GmbH

Start von HausWart Plus: „Ich weiß, dass es gut laufen wird.“

Seit dem 1. Juli arbeiten die ersten HauswartInnen der neuen Gewobag-Tochtergesellschaft in ausgewählten Beständen. Geschäftsführerin Doris Grabe spricht über die intensive Vorbereitung – und erklärt, was sich ändern wird.

Anfang des Jahres stellte die Gewobag mit der Gründung der HausWart Plus Servicegesellschaft die Weichen, jetzt geht’s richtig los: Mit dem 1. Juli 2025 haben 41 neue MitarbeiterInnen ihre Tätigkeit in den Quartieren aufgenommen. In Reinickendorf, Spandau und Pankow betreuen sie fortan knapp 15.000 Wohnungen, ehe im Juli 2026 der gesamte Gewobag-Bestand übernommen wird. Geschäftsführerin Doris Grabe ist sich sicher: „Die Zufriedenheit unserer MieterInnen wird steigen!“ Warum? Das erklärt sie im Interview.

Warum benötigt die Gewobag eine eigene Hauswart-Gesellschaft, Frau Grabe – welche Vision steckt hinter dem Tochterunternehmen?

Doris Grabe: Im Fokus steht für uns die Verbesserung der Dienstleistungsqualität in den Quartieren. Wir sind überzeugt: HausWart Plus wird nicht nur die Zufriedenheit unserer Mieterinnen und Mieter steigern, sondern auch dazu beitragen, dass sich die Atmosphäre in den Quartieren weiter verbessert.

Welche konkreten Vorteile entstehen für Mieterinnen und Mieter?

Doris Grabe: Mit eigenen HauswartInnen können wir schneller, flexibler und zuverlässiger auf die Bedürfnisse der BewohnerInnen reagieren – allein schon deshalb, weil die Kommunikationswege kürzer sind. Zugleich sind wir überzeugt, dass sich unsere MitarbeiterInnen in einem hohen Maß mit der Gewobag und ihren Quartieren identifizieren, schließlich ist das Tochterunternehmen HausWart Plus Teil des Gesamtkonzerns. Generell können wir unsere HauswartInnen künftig direkter steuern und bei Bedarf schnell Einfluss nehmen. Vor allem werden unsere Hauswart-Teams vor Ort präsent und ansprechbar sein, dadurch sind sie eine wertvolle Schnittstelle zwischen den MieterInnen, der Gewobag und externen Dienstleisterfirmen.

Wie darf man sich das in der Praxis vorstellen?

Doris Grabe: In unseren Pilotquartieren sind unsere HauswartInnen seit dem 1. Juli direkt erreichbar, auf Hausaushängen sieht man ihre Fotos und Telefonnummern. Heißt: MieterInnen haben die Möglichkeit, ihre HauswartInnen direkt anzurufen, Mängel oder Anliegen zu melden und Termine zu vereinbaren. Unsere KollegInnen sind von 7 bis 15.15 Uhr im Dienst, anschließend gibt es bis 18 Uhr einen rollierenden Bereitschaftsdienst. Natürlich kann man die Hauswart-Teams auch während ihrer Rundgänge ansprechen. Gegebenenfalls kommen sie mit in die Wohnung, schauen sich Dinge an und steuern etwaige Reparaturprozesse. Die Reparaturen selbst übernehmen in der Regel externe Dienstleister.       

Um Missverständnisse zu vermeiden: Für welche Aufgaben sind die HauswartInnen die richtigen Ansprechpersonen – und für welche nicht?

Doris Grabe: Unsere Hauswart-Teams sorgen für Sauberkeit und Ordnung, zum Beispiel im Treppenhaus oder auf den Müllplätzen, gewährleisten die Verkehrssicherheit und kontrollieren Gemeinschaftseinrichtungen. Außerdem überwachen sie die Tätigkeiten unserer DienstleisterInnen und kümmern sich um Kleinstreparaturen, etwa bei defekten Leuchtmitteln. Auch bei Wohnungsübergaben und -vorabnahmen sind sie involviert. Und klar: Bei Notfällen wie Rohrbrüchen übernehmen sie die Erstsicherung und die Koordination von Dienstleistern. Mit Anliegen, die Mietverträge oder Betriebskostenabrechnungen betreffen, sind die Hauswarte hingegen nicht betraut. Hier sind unser Service-Center und unsere Quartierbüros die richtige Anlaufstelle.

„Wir haben
tolle KollegInnen ausgewählt,
sie materiell sehr gut ausgestattet
und viel Vorarbeit geleistet.
Unsere Prozesse sind teilweise
bis ins Kleinste durchdacht.“

Doris Grabe,
Geschäftsführerin von HausWart Plus

Bei Hauswart-Services geht es nicht zuletzt um Zuverlässigkeit und zügiges Erledigen – Qualitäten, die viel mit Kommunikation zu tun haben. Ändert sich mit HausWart Plus auch der Austausch zwischen HauswartInnen und der Gewobag? 

Doris Grabe: Ja, denn mit neuen HauswartInnen allein ist es nicht getan, es braucht auch angepasste, teilweise neue Strukturen und Prozesse. Wir haben deshalb dafür gesorgt, dass der Austausch zwischen den HauswartInnen und der Gewobag künftig direkter, einfacher und zielorientierter läuft. Ein Baustein sind dabei regelmäßige Besprechungen, unabhängig von aktuellen Anliegen. Das ist ein kontinuierlicher Abgleich, durch den wir stetig nachjustieren können. Nicht zu vergessen: Durch Apps oder digitale Meldesysteme haben wir die Weitergabe von Informationen erleichtert und beschleunigt. Insgesamt wird die Zusammenarbeit enger, transparenter und effizienter. Das kommt den Mieterinnen und Mietern zugute, aber auch der Gewobag.

Wie stellen Sie sicher, dass Sie die erhoffte Service-Qualität erreichen?

Doris Grabe: Zum einen haben wir bei der Auswahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein besonderes Augenmerk auf ihre Motivation gelegt, das heißt, unsere HauswartInnen bringen ein hohes Maß an Engagement und Eigeninitiative mit. Zusätzlich haben wir unsere Abläufe auf sehr hohem Niveau durchstrukturiert. Nehmen Sie zum Beispiel ein stehengelassenes Fahrrad. Dafür gibt es einen standardisierten Prozess, in dem unter anderem die Art und Dauer der Aufbewahrung geregelt ist. Das alles haben wir den neuen KollegInnen in einer intensiven Einarbeitung vermittelt, später folgen regelmäßige Weiterbildungen. Zur Seite stehen ihnen unsere  HauswartkoordinatorInnen. Sie sind direkte AnsprechpartnerInnen für interne Anliegen, zum Beispiel bei der Bestellung von Material, Fragen zur IT oder der Sicherstellung der Personalstärke vor Ort. Die HauswartkoordinatorInnen betreuen ihr jeweiliges Team in allen Belangen der täglich anfallenden Aufgaben.

Zur Person

Doris Grabe ist seit 1. Januar 2025 im Gewobag-Konzern tätig und bildet gemeinsam mit Malte Bädelt die Geschäftsführung der neugegründeten HausWart Plus Servicegesellschaft. In der Facility-Management-Branche setzt die Diplomingenieurin seit mehr als 25 Jahren erfolgreich Impulse.

Foto: Privat

Porträtfoto einer Frau mit langen, blonden Haaren, die in die Kamera lächeln.

Welche Rolle spielt dabei der Teamgedanke?

Doris Grabe: Das ist ein ganz, ganz großes und zentrales Thema. Wir werden unsere HauswartInnen regelmäßig in der Konzernzentrale in Moabit treffen, um den Kontakt und die Identifikation zu stärken. Die HauswartInnen sind jetzt integraler Bestandteil der „Gewobag-Familie“. Dieses Miteinander soll spürbar sein – das gilt übrigens für die gesamte Unternehmenskultur.

Das müssen Sie erklären.

Doris Grabe: Bleiben wir bei den HauswartkoordinatorInnen. Die sind nicht dazu da, um Fehler aufzuzeigen, sondern werden aktiv auf die KollegInnen vor Ort zugehen und immer wieder fragen: Was braucht ihr, um euren Job bestmöglich erledigen zu können? Diese Kultur, die von Feedback, Transparenz und Teamspirit geprägt ist, ist für mich der größte Erfolgsgarant.

Zurück zu den neuen MitarbeiterInnen: Was zeichnet gute HauswartInnen aus?

Doris Grabe: In unserem Fall vor allem Freundlichkeit, kommunikatives Auftreten und Anpacker-Mentalität. In den Auswahlgesprächen habe ich gefragt: Warum willst Du als HauswartIn arbeiten? Wenn die Antwort nicht überzeugend rüberkam, war das für mich ein Ausschlusskriterium. Wir brauchen Leute, die sagen: Ich arbeite gern für die MieterInnen und freue mich über die Abwechslung, die dieser Job jeden Tag mit sich bringt, es ist kein Problem, flexibel darauf einzugehen und trotzdem noch meine täglichen Aufgaben im Auge zu behalten.

Frau Grabe, Sie arbeiten als weibliche Führungskraft in einem männlich dominierten Berufsfeld. Wie häufig hören Sie den Satz „Ich erklär‘ Ihnen das mal“?

Doris Grabe: Ach, eigentlich ist das kein Thema. Das passt auch nicht zur Kultur der Gewobag. Ich habe in den Neunzigern Maschinenbau studiert und war seitdem immer in männerdominierten Berufen tätig – da habe ich lange Jahre lernen müssen, wie ich meine Ideen „an den Mann“ bringe. Oft habe ich dabei Skepsis gespürt, ehe die Ideen zu einem späteren Zeitpunkt wieder ins Spiel gebracht wurden, dann von anderen Personen (lacht). Ein großer Unterstützer in meiner beruflichen Laufbahn hat mal zu mir gesagt: Es ist nicht wichtig, dass alle wissen, dass die Idee von Dir kommt; wichtig ist, dass die Idee umgesetzt wurde. Mittlerweile bin ich aber nicht mehr in dieser Position. Meine Ideen kommen zur Umsetzung. Das hat auch etwas mit dem Alter und einer gewissen Gelassenheit zu tun. Ich denke allerdings, dass viele Frauen in Führungspositionen immer noch sehr um ihre Stellung in ihren Unternehmen kämpfen müssen.

Nun nimmt HausWart Plus das operative Geschäft auf. Welche Herausforderungen erwarten Sie?

Doris Grabe: Nicht alles wird auf Anhieb perfekt laufen, das ist bei jedem Veränderungsprozess so. Ich mache mir aber überhaupt keine Sorgen. Wir haben tolle KollegInnen ausgewählt, sie materiell sehr gut ausgestattet und viel Vorarbeit geleistet – unsere Prozesse sind teilweise bis ins Kleinste durchdacht. Unser Kick-off-Event hat noch mal gezeigt: Die MitarbeiterInnen sind extrem motiviert. Ich weiß, dass es gut laufen wird. Wir sind sehr gut vorbereitet.

Der Juli 2025 markiert für HausWart Plus den Anfang. Wo sehen Sie das Unternehmen in fünf Jahren?

Doris Grabe: HausWart Plus wird sich von einem neuen Projekt zu einem etablierten Tochterunternehmen entwickelt haben. Wir werden maßgeblich zur Wohnqualität in den Gewobag-Quartieren beitragen – und damit zur Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter. Schon nächstes Jahr übernehmen wir den kompletten Bestand. Ich habe bereits eine Rundtour durch alle Gewobag-Quartiere in ganz Berlin gemacht und festgestellt: Die BewohnerInnen freuen sich schon.   

Danke für das Gespräch.

Titelfoto: City-Press GmbH

Das könnte Sie auch interessieren: