Frau in grauem Pullover arbeitet lächelnd am Laptop, neben ihr eine Tasse Kaffee und Schreibmaterialien.

Wohngeld, Mindestlohn, VBB-Tarife: Was ändert sich 2025?

Im neuen Jahr greifen neue Gesetze, Steuerreformen und diverse Preisanpassungen, zum Teil schon ab dem 1. Januar. Was sich 2025 konkret ändert? Ein Überblick mit ein paar Berliner Besonderheiten.

Neues Jahr, neue Fragen: Wie geht es für InhaberInnen des 29-Euro-Tickets weiter, nachdem das Berlin-Abo eingestellt wurde? Was bedeutet die Anhebung von Kindergeld und Renten konkret? Und wie genau macht sich die Erhöhung des Wohngeldes bemerkbar? Wer sich diese und ähnliche Fragen stellt, sollte unbedingt weiterlesen.

Steuerliche Änderungen: Mehr Geld im Jahr 2025

Mehr Wohngeld ab 2025

Das Wohngeld wird zum 1. Januar 2025 angepasst. Der Zuschuss zu Miete oder Wohnkosten von EigentümerInnen steigt um 15 Prozent, was im Schnitt pro Haushalt etwa 30 Euro mehr bedeutet. Mit dem Wohngeld werden Menschen unterstützt, die arbeiten gehen, aber nicht genug verdienen, um ihre Wohnkosten zu decken.

Mindestlohn steigt

MinijobberInnen aufgepasst! 2025 steigt der Mindestlohn von 12,41 auf 12,82 Euro brutto pro Stunde. Damit ändert sich auch die Minijob-Freigrenze und der 538-Euro-Job wird zum 556-Euro-Job.

Rentenerhöhung

Älteres Paar spaziert lachend durch eine Straße, trägt warme Winterkleidung.
Menschen im Ruhestand können sich 2025 auf eine Rentenerhöhung von bis zu 70 Euro pro Monat freuen. Bild: Adobe Stock / pikselstock

RentnerInnen dürfen sich im nächsten Jahr über mehr Geld freuen. Im Juli soll die Rente um 3,6 Prozent steigen – voraussichtlich. Dabei handelt es sich bisher nur um eine Prognose. Erst im Frühjahr wird das Bundeskabinett festlegen, wie stark die Renten tatsächlich erhöht werden.

Steuerreform

Wenn von Steuern die Rede ist, denken die meisten Menschen vermutlich an Abgaben. Alleinstehende, die zwischen 2.000 und 5.000 Euro brutto pro Monat verdienen, können sich allerdings freuen. Denn die Steuerreform 2025 sorgt dafür, dass ihnen weniger Geld vom Lohn abgezogen wird. Sie behalten im Jahr 2025 „mehr Netto vom Brutto“, wie eine Tabelle zeigt, die auf Zahlen des Bunds der Steuerzahler basiert. Alleinstehende mit einem Brutto-Monatslohn von 2.500 Euro beispielsweise erhalten demnach im Jahr 2025 54 Euro mehr im Monat. Beschäftigte mit dem gleichen Einkommen müssen allerdings mit etwa 90 Euro weniger Netto vom Brutto rechnen, wenn sie verheiratete Alleinverdienende mit zwei Kindern sind. Wie viel am Ende des Monats vom Bruttolohn übrig bleibt, hängt also von verschiedenen Faktoren ab.

Kindergelderhöhung

Nicht nur RenterInnen können sich (aller Voraussicht nach) auf mehr Geld freuen, auch Erziehungsberechtigte sollen im neuen Jahr von einer Erhöhung des Beitragssatzes profitieren. Pro Kind gibt es mutmaßlich 5 Euro mehr im Monat – also 60 Euro mehr im Jahr. Voraussetzung für die Anhebung von Kindergeld und Kinderfreibetrag ist, dass der Bundesrat noch zustimmt.

Frau in gelber Mütze spielt lachend mit Kleinkind in blauer Jacke auf einer gepflasterten Straße.
Seit 70 Jahren gibt es in Deutschland das Kindergeld. 2025 soll es erneut erhöht werden. Bild: Getty Images / Nikola Stojadinovic

Für Auto- und MotorradfahrerInnen: Änderungen auf der Straße

Neue TÜV-Plakette

Wer an seinem Auto gerade eine orangefarbene TÜV-Plakette hat, muss im Jahr 2025 zur Hauptuntersuchung. Der schwarze Balken am Rand der Plakette zeigt an, in welchem Monat die HU fällig ist. Bei bestandener Prüfung gibt es dann eine gelbe Plakette.

Abgasnorm für Motorräder

Im Jahr 2025 werden nur noch Motorräder zugelassen, die der „Euro 5+“-Norm entsprechen. Ziel der geänderten Abgasnorm ist es, die Umweltbelastung zu reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Übrigens: Die gleiche Abgasnorm ist für Autos bereits seit September 2024 Pflicht.

CO2-Steuer steigt

Gut für die Umwelt, schlecht für den Geldbeutel: Der Preis pro Tonne ausgestoßenem CO2 steigt im neuen Jahr von 45 auf 50 Euro – dazu kommt noch die Mehrwertsteuer. Das Benzin wird im Jahr 2025 dadurch nach Berechnungen des ADAC voraussichtlich um etwa 16 Cent pro Liter teurer, bei Diesel sind es etwas mehr als 17 Cent Erhöhung.

Mann tankt ein Auto an einer gelben Zapfsäule, trägt eine schwarze Jacke und schaut zur Seite.
Was ändert sich 2025? Autofahren wird teurer – dafür sorgt die CO2-Steuer. Bild: Getty Images / LukaTDB

Führerschein-Umtausch geht weiter

Seit 2022 läuft in Deutschland der Umtausch von Führerscheinen. Der „Lappen“, der noch bis 1998 ausgestellt wurde, wird künftig aus allen Geldbörsen verschwinden, denn abhängig vom Geburtsjahr der InhaberInnen oder dem Ausstellungsdatum des Führerscheins werden die Führerscheine gestaffelt umgetauscht. Auch 2025 steht ein Umtausch bevor: Bis zum 19. Januar 2025 müssen alle rosa oder grauen Papier-Führerscheine der Jahrgänge 1971 und später in das Scheckkartenformat umgetauscht werden. Wer nächstes Jahr seinen Führerschein tauscht, muss sich übrigens selbstständig darum kümmern und wird nicht zwingend von der Fahrerlaubnisbehörde informiert. Alle nötigen Infos zum Umtausch gibt es beispielsweise auf der Website des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Änderungen im ÖPNV: Preissteigerungen bei Bus und Bahn

Deutschlandticket wird teurer

Statt wie bisher 49 Euro, wird das Deutschlandticket im neuen Jahr 58 Euro pro Monat kosten. Darauf haben sich die VerkehrsministerInnen der Länder geeinigt. Auch Angebote wie das Job- oder Studierendenticket werden im nächsten Jahr entsprechend teurer.

Tarifanpassungen im VBB

Die Öffis in Berlin zu nutzen, wird erneut teurer. Die Preise erhöhen sich im Durchschnitt um 7,53 Prozent. Ein Einzelfahrausweis AB kostet ab 1. Januar 2025 beispielsweise 3,80, im Gebiet ABC 4,70 Euro. Eine günstige Alternative stellt weiterhin die 4-Fahrten-Karte Berlin AB dar: Eine Fahrt kostet damit 2,90 Euro.

Hand steckt ein Ticket in einen gelben Entwerter auf einem Bahnsteig vor einer gelben Bahn.
Tickets zur Entwertung, die im Voraus erworben wurden und deren Preise sich zum 1. Januar 2025 ändern, behalten noch bis zum 30. Juni 2025 ihre Gültigkeit. Bild: IMAGO / Sabine Gudath

Aus für das 29-Euro-Ticket

Das günstige Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr in Berlin wurde abgeschafft. Seit dem 11. Dezember ist der Neuabschluss des Berlin-Abos zum Preis von 29 Euro nicht mehr möglich. Wer aktuell ein 29-Euro-Ticket besitzt, zahlt bis zum Ende der Vertragslaufzeit weiterhin nur diesen Preis, allerdings gilt es dabei einiges zu beachten.

NutzerInnen erhalten von der BVG in den nächsten Wochen ein Wechselangebot zum Umstieg auf ein Deutschlandticket, das ab 1. März 2025 gültig sein würde. Die Differenz zwischen dem Preis des Berlin-Abos (29 Euro pro Monat) und des Deutschlandtickets (aktuell 58 Euro pro Monat) wird den KundInnen bis zum Ende ihrer Mindestvertragslaufzeit vom Land Berlin über die Verkehrsunternehmen monatlich gutgeschrieben.

Achtung: Wer mit der Umstellung auf das Deutschlandticket und dem damit einhergehenden Gutschrift-Modell nicht einverstanden ist, kann sein Abo stattdessen kündigen. Die entsprechende Erklärung muss bis spätestens 15. Januar 2025 bei der BVG eingegangen sein. Mehr Informationen gibt es auf der Berlin-Abo-Webseite der BVG.

Sozialticket wird teurer

Auch das Sozialticket wird im neuen Jahr teurer. Mit diesem können EmpfängerInnen von Transferleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld oder Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz günstig durch Berlin fahren. Statt 9 Euro soll es ab 1. April 2025 19 Euro kosten. Wichtig: Schon ab 1. Januar 2025 gelten neue Nutzungsbedingungen für das Berlin-Ticket S.

Dies und das: Was sich sonst noch ändert

Briefporto steigt

Die Deutsche Post plant, das Briefporto zu erhöhen. Aktuell kostet der Versand eines Standardbriefs 85 Cent, im neuen Jahr sollen es 95 Cent sein. Auch der Versand von kleinen Päckchen und Paketen bis 5 Kilogramm wird 2025 um bis zu 70 Cent teurer.

Stapel aus Briefen und Umschlägen in verschiedenen Farben in einem Postfach.
Der Briefversand wird in Deutschland ab dem nächsten Jahr nicht nur teurer, sondern auch länger dauern als bisher. Grund ist eine neue Gesetzesnovelle. Bild: Getty Images / Kevin Trimmer

Was ändert sich 2025: USB-C-Anschluss für alle

Jedes elektronische Kleingerät hat ein anderes Kabel? In Zukunft nicht mehr. Ab dem 28. Dezember 2024 ist USB-C das Standard-Ladekabel für alle Smartphones und Tablets. Die Vereinheitlichung reduziert nicht nur das Kabelchaos im eigenen Zuhause, sondern spart auch tonnenweise Elektroschrott ein.

Titelbild: Adobe Stock / pikselstock

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