Ein Einbrecher mit Handschuhen und Brecheisen öffnet eine Haustür gewaltsam

Einbruchschutz für die Wohnung: Polizei warnt vor vermehrten Taten

Laut Polizei bewegt sich die Zahl der Wohnungseinbrüche weiterhin auf einem hohen Niveau. Umso wichtiger ist es, das eigene Zuhause effektiv zu sichern. Hier kommen einfache und wirkungsvolle Tipps zum Einbruchschutz.

Sei es auf der Arbeit, beim Sport oder beim Restaurantbesuch: Wer unterwegs ist, hat Besseres zu tun, als sich um die Sicherheit seiner Wohnung zu sorgen. Wie die Berliner Polizei unlängst bekanntgab, werden in Berlin jedoch viele Einbrüche verzeichnet. Gerade deshalb ist es wichtig, zu Hause einfache, aber effektive Maßnahmen zu beherzigen.

Verhaltenstipps zum Schutz vor Einbrüchen

Einbruchschutz heißt nicht automatisch, dass teure Alarmanlagen oder Überwachungskameras hermüssen. Häufig sind es schon Kleinigkeiten, die EinbrecherInnen das Leben schwer machen oder sie gleich ganz abschrecken. Auch die Polizei rät: „Schon bewusstes Verhalten kann verhindern, dass Einbrecher erfolgreich sind.“

Türen und Fenster richtig schließen

Angekippte Fenster lassen zwar frische Luft rein, machen es potenziellen Eindringlingen aber leicht. „Gekippte Fenster gelten als offene Einladung für EinbrecherInnen“, warnt die Berliner Polizei.

Besondere Vorsicht ist im Erdgeschoss geboten. Daher gilt: Bevor man die Wohnung verlässt, unbedingt noch mal kontrollieren, ob alle Fenster richtig verschlossen sind. Gleiches gilt für Türen. Bloßes Zuziehen reicht in der Regel nicht aus. Wer den Schlüssel zweimal dreht, macht es GanovInnen deutlich schwerer und erfüllt zudem die Anforderungen der Versicherungen.

Ein maskierter Einbrecher in schwarzer Kleidung und Handschuhen versucht, ein Fenster aufzuhebeln
Gekippte Fenster sind für EinbrecherInnen leicht zu überwinden. Foto: Getty Images/Cavan Images RF

Anwesenheit simulieren

EinbrecherInnen haben es vor allem auf verlassene Wohnungen abgesehen. Deshalb empfiehlt die Polizei: „keine Signale für Abwesenheit“. Helfen können dabei zum Beispiel Zeitschaltuhren, die zu unterschiedlichen Tageszeiten Licht oder Radios ein- und ausschalten. Das genaue Gegenteil bewirken Rollläden, wenn sie dauerhaft geschlossen sind. Deshalb sollten diese nur nachts heruntergelassen werden.

Schlüssel sicher verwahren

Dass es gar keine gute Idee ist, den Schlüssel unter der Fußmatte zu deponieren, sollte klar sein. Das gilt aber auch für alle anderen Verstecke rund um die Haustür – so kreativ sie auch wirken mögen. Von Seiten der Polizei heißt es: „Außen versteckte Schlüssel sind für EinbrecherInnen leicht zu finden.“

Nachbarschaftshilfe nutzen

„Eine aufmerksame Nachbarschaft kann Einbrecher abschrecken“, betont die Polizei. Deshalb ist es wichtig, wachsam zu bleiben. Das Ansprechen von Unbekannten im Treppenaufgang sollte „freundlich, aber bestimmt“ sein. Gleichzeitig ist es ratsam, die Haustür stets verschlossen zu halten und zu prüfen „wer Zutritt verlangt“. Bei verdächtigen Beobachtungen sollte umgehend die Polizei über den Notruf 110 alarmiert werden, denn: Jeder Hinweis kann wichtig sein.

Auch während einer Reise zahlt sich eine gut vernetzte Nachbarschaft aus. Vertrauenswürdige NachbarInnen behalten die Wohnung im Blick und leeren im Idealfall den Briefkasten.

Eine beschädigte Holztür mit aufgebrochenem Schloss und verbogenem Griff – Anzeichen eines Einbruchs
Eine doppelt abgeschlossenen Tür ist schwerer zu knacken und erhöht dadurch den Einbruchschutz. Foto: Adobe Stock

Wertgegenstände sichern

Ähnlich wie für den Schlüssel vor der Haustür gilt auch innerhalb der Wohnung: EinbrecherInnen kennen alle Verstecke. Nichtsdestotrotz sollte man es ihnen nicht zu einfach machen und wertvolle Gegenstände offen sichtbar herumstehen lassen. Oft handeln die TäterInnen nämlich unter Zeitdruck und können nicht in jeder Ecke suchen.

Für Schmuck und kleinere Wertgegenstände empfiehlt sich auch ein Tresor oder Wertschließfach. Auf größere Gegenstände wie den Fernseher haben es die DiebInnen selten abgesehen, weil sie sich nicht für den gehetzten Transport eignen.

Vorsicht bei sozialen Medien

Es ist durchaus verlockend, Urlaubsfotos in sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook zu teilen. Aber: öffentliche Posts signalisieren Abwesenheit. Man sollte deshalb unbedingt die Privatsphäre-Einstellungen des eigenen Profils überprüfen – oder auf Nummer sicher gehen und die Urlaubserinnerungen erst nach der Rückkehr veröffentlichen. Mal ehrlich: Ein bisschen Social-Media-Detox im Urlaub kann sowieso nicht schaden.

Was tun, wenn doch eingebrochen wurde

Das richtige Verhalten hilft zwar, den Einbruchschutz deutlich zu erhöhen, kann aber nicht jeden Fall verhindern. Wichtig ist es dann, trotz allem Ärger besonnen zu handeln.

1. Polizei rufen und die Wohnung nicht betreten

Sofort in die Wohnung zu stürmen, um nachzusehen, was fehlt, ist zwar oft der erste Impuls, sollte aber vermieden werden. Es besteht die Gefahr, dass sich die TäterInnen noch im Gebäude befinden. Gleichzeitig können Spuren verwischt werden, die für eine mögliche Aufklärung entscheidend sind. Deshalb gilt: Sofort die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigen und vor der Tür warten.

2. Den Tatort sichern und nichts anfassen

Um die Chancen zu erhöhen, dass die Täter gefasst werden, sollten keine Schränke aufgeräumt und keine Türgriffe angefasst werden, bis die Spurensicherung mit ihrer Arbeit durch ist, andernfalls könnten Fingerabdrücke verloren gehen. Stattdessen können Fotos von der unveränderten Szene für die Versicherung und die Polizei hilfreich sein.

Ein durchwühltes Schlafzimmer mit offenen Schubladen und verstreuten Wertgegenständen nach einem Einbruch
Bis die Spurensicherung abgeschlossen ist, sollte man in der Wohnung nach einem Einbruch nichts anfassen. Foto: Adobe Stock/highwaystarz

3. NachbarInnen informieren und mögliche Zeugen suchen

NachbarInnen oder PassantInnen könnten wichtige Hinweise liefern. Gerade in Wohngebieten oder Mehrfamilienhäusern bemerken AnwohnerInnen häufig verdächtige Personen oder ungewöhnliche Geräusche, die auf einen Einbruch hindeuten. Es lohnt sich also, aktiv nachzufragen.

4. Versicherung informieren und Schadensliste erstellen

Nach der Polizei sollte als nächstes die Versicherung benachrichtigt werden. Die Hausratversicherung übernimmt in vielen Fällen die Kosten für gestohlene oder beschädigte Gegenstände und hilft mit Auskunft über die weitere Vorgehensweise. Was auf jeden Fall gebraucht wird, ist eine Liste der gestohlenen Gegenstände. Rechnungen oder Fotos helfen dabei als Nachweis.

Titelbild: Getty Images/Westend61

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