Auf ein Neues: Was ändert sich 2026 bei Wohnen, Energie, ÖPNV und Co.?

Neue Gesetze, Preisanpassungen, Steuerreformen: Das neue Jahr bringt auch für Berliner Haushalte Veränderungen. Was ändert sich 2026 konkret und wie lassen sich die Neuerungen nutzen? Ein Überblick.

2026 kommt einiges in Bewegung: Viele Preise steigen, etwa beim ÖPNV oder der CO₂-Steuer. Gleichzeitig gibt es Entlastungen im Steuerrecht, zum Beispiel durch höhere Freibeträge und mehr Mindestlohn. Dazu kommen neue Vorgaben bei Mietspiegel, Mobilität und Verbraucherschutz. Was genau das für BerlinerInnen bedeutet? Hier kommen einige wichtige Punkte auf einen Blick.

Mehr Geld im Alltag: Steuern, Mindestlohn, Kindergeld und Hinzuverdienst
Wohnen & Mieten 2026: Mietspiegel, Mietrecht, Wohngeld
Energie & Heizen: Pendlerpauschale, CO₂-Preis und Entlastungen
ÖPNV & Mobilität in Berlin: Höhere Ticketpreise
Auto, Verkehr & Konsum: Was sich sonst noch ändert

Mehr Geld im Alltag: Steuern, Mindestlohn, Kindergeld und Hinzuverdienst

Grundfreibetrag und Mindestlohn steigen

Für Minijobber bringt 2026 Änderungen: Der Mindestlohn steigt auf 13,90 Euro/Stunde, was die Minijob-Verdienstgrenze auf 603 Euro pro Monat anhebt. Foto: Getty Images

Der Grundfreibetrag steigt 2026 von 12.096 Euro auf 12.348 Euro. Das bedeutet: Ein größerer Teil des Einkommens bleibt steuerfrei. Insbesondere BerlinerInnen mit kleinen und mittleren Einkommen werden am Ende des Monats mehr Netto vom Brutto übrigbehalten.

Zum neuen Jahr erhöht sich zudem der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Die Minijob-Grenze wird ebenfalls angepasst und liegt künftig bei 603 Euro pro Monat. Auch diese beiden Änderungen können besonders für geringfügig Beschäftigte und MinijobberInnen eine spürbare Entlastung bringen.

Mehr Kindergeld

Kinder kosten Geld – 2026 erhalten Eltern 259 Euro Kindergeld pro Monat. Foto: Getty Images

Das Kindergeld steigt nach aktuellem Stand auf 259 Euro pro Kind und Monat (bisher waren es 255 Euro). Auch die Sätze für zwei und mehr Kinder werden nach oben angepasst. Gleiches gilt für den Kinderfreibetrag, der von 9.600 Euro auf 9.756 Euro pro Jahr für beide Eltern gemeinsam steigt.

Nullrunde beim Bürgergeld

Für das Bürgergeld ist 2026 eine sogenannte Nullrunde vorgesehen. Das heißt: Für Menschen, die Bürgergeld beziehen, bleiben die Regelsätze 2026 unverändert.

Gleichzeitig arbeitet die Bundesregierung an einer Reform, durch die sich einzelne Regelungen im Laufe des Jahres ändern können. Deshalb ist es ratsam, Bescheide aufmerksam zu prüfen und sich bei Fragen beraten zu lassen, zum Beispiel durch die lokalen Jobcenter, Sozialverbände (Caritas, Diakonisches Werk, etc.) sowie das Berliner Arbeitslosenzentrum.

Steuerfreier Hinzuverdienst: Die Aktivrente kommt

RenterInnen, die sich im Ruhestand noch etwas hinzuverdienen wollen, bekommen ab 2026 große steuerliche Entlastungen. Foto: Getty Images

Neu ist die sogenannte Aktivrente. Sie erlaubt es Menschen im Ruhestand, bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. Damit wird das Arbeiten im Alter attraktiver, auch für diejenigen, die gern stundenweise weiterarbeiten möchten. Gleichzeitig soll die Aktivrente dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken, weil erfahrene Fachkräfte länger im Beruf bleiben können – ohne finanzielle Nachteile.

Rentenerhöhung

RentnerInnen können nach aktuellem Stand im nächsten Jahr mit einer Rentenerhöhung von etwa 3,7 Prozent zum 1. Juli rechnen. Das geht aus einem Entwurf für den jährlichen Rentenversicherungsbericht hervor. Der Wert ist aber nur eine Schätzung. Wie stark die Renten tatsächlich steigen, legt das Bundeskabinett immer erst im Frühjahr fest.

Wohnen & Mieten 2026: Mietspiegel, Mietrecht, Wohngeld

Etat für Wohngeld soll steigen

Mehr als 54.000 Berliner Haushalte erhalten Wohngeld. 2026 soll der Etat dafür steigen. Foto: Getty Images

Das Wohngeld ändert sich 2026 nicht. Die nächste turnusmäßige Anpassung ist erst für 2027 vorgesehen. Allerdings plant der Bund einen höheren Etat für das Wohngeld, damit mehr Haushalte unterstützt werden können, falls die Nachfrage steigt.

Für Berliner MieterInnen ist wichtig: Trotz stabiler Beträge kann es sinnvoll sein, seinen Wohngeld-Anspruch 2026 prüfen zu lassen – insbesondere, wenn sich Einkommen, Haushaltsgröße oder Mietkosten geändert haben. Unterstützung bieten die Wohngeldstellen der Bezirksämter sowie Mietervereine mit Sozialberatung.

Energie & Heizen: Pendlerpauschale, CO₂-Preis und Entlastungen

Für AutofahrerInnen ändert sich 2026 auch einiges: Die Pendlerpauschale steigt, die Sprit-Preise aber auch. Foto: Getty Images

Pendlerpauschale angehoben

Die Entfernungspauschale von 38 Cent pro Kilometer gilt ab 2026 dauerhaft – und zwar ab dem ersten Kilometer. Aktuell liegt sie für die ersten 20 Kilometer Wegstrecke bei 30 Cent pro Kilometer. Ab dem 21. Kilometer kann man 38 Cent ansetzen. Auch diese Entlastung hat der Bundestag bereits beschlossen, jedoch muss der Bundesrat noch zustimmen.

CO₂-Steuer steigt

Der CO₂-Preis steigt 2026 auf 55 bis 65 Euro pro Tonne. Das wirkt sich vor allem auf die Heizkosten bei Gas- und Ölheizungen aus, denn VermieterInnen und MieterInnen teilen sich die CO₂-Kosten abhängig vom energetischen Zustand des Gebäudes. Für Haushalte kann das bedeuten, dass die Nebenkosten 2026 etwas höher ausfallen, je nach Verbrauch und Dämmstandard.

Aufgrund der steigenden CO₂-Steuer werden 2026 auch die Nebenkosten eher steigen. Foto: Getty Images

Entlastungen sollen steigende Energiekosten abmildern

Gleichzeitig gibt es Entlastungen: Die Gasspeicherumlage entfällt und für die Stromnetz-Entgelte ist ein staatlicher Zuschuss geplant. Beides soll VerbraucherInnen entlasten und steigende Energiepreise 2026 teilweise ausgleichen.

ÖPNV & Mobilität in Berlin: höhere Ticketpreise

Öffis fahren in Berlin wird 2026 ebenfalls etwas teurer. Foto: Getty Images

Ticketpreise im Fernverkehr bleiben stabil – Deutschlandticket wird teurer

Auch im öffentlichen Nahverkehr gibt es Preisänderungen. Die Deutsche Bahn verzichtet auf Preiserhöhungen im Fernverkehr, allerdings wird das Deutschlandticket etwas teurer: Es kostet 2026 63 Euro pro Monat. Wer ein Abo hat, muss nichts tun – die Umstellung erfolgt automatisch. Die Verkehrsbetriebe informieren ihre KundInnen in der Regel vorab über neue Abbuchungsbeträge.

Tarifanpassungen im VBB

Beim VBB steigen die Tarife ebenfalls: Der Einzelfahrschein AB kostet 2026 4 Euro, eine Kurzstrecke 2,80 Euro und der Einzelfahrausweis ABC 5 Euro. Für gelegentliche Fahrten kann es sich lohnen, die verschiedenen Ticketvarianten zu vergleichen – Mehrfahrtenkarten oder digitale Angebote sind oft günstiger.

Wenn sich im Alltag etwas ändert, etwa das Einkommen, der Arbeitsweg oder die Anzahl der Fahrten, kann ein anderes Ticket besser passen. Manchmal lohnt sich auch ein Blick ins eigene Arbeitsumfeld: Viele Arbeitgebende bezuschussen inzwischen ein Jobticket oder das „Deutschlandticket Job“ und machen den ÖPNV damit günstiger.

Sozialticket wird teurer

Das Berlin-Ticket S (Sozialticket), das viele Menschen mit geringem Einkommen nutzen, kostet künftig 27,50 Euro im Monat und bleibt damit das günstigste ÖPNV-Abonnement. Wer das Sozialticket bereits besitzt, wird von den Verkehrsbetrieben automatisch über Preisänderungen informiert.

Auto, Verkehr & Konsum: Was sich sonst noch ändert

Benzin und Diesel werden 2026 teurer. Grund dafür ist der steigende CO₂-Preis. Foto: Getty Images

CO₂-Steuer lässt Spritkosten steigen

Auch im Straßenverkehr macht sich der höhere CO₂-Preis von 55 bis 65 Euro pro Tonne bemerkbar. Kraftstoffe wie Benzin und Diesel dürften dadurch erneut teurer werdenlaut Berechnungen des ADAC kostet Benzin 2026 17 Cent und Diesel rund 19 Cent mehr pro Liter, als es ohne die Abgabe der Fall wäre.

Wer viel unterwegs ist, kann aber auch auf mögliche Entlastungen schauen: Einige ArbeitgeberInnen unterstützen E-Dienstwagen oder Mobilitätsangebote. Elektroautos sind derzeit von der Kfz-Steuer befreit. Für manchen Haushalt kann das den Geldbeutel etwas schonen.

Portokosten bleiben stabil

Das Briefporto, das zuletzt Anfang 2025 auf 95 Cent erhöht wurde, soll hingegen nicht erhöht werden. Und auch die Preise für kleine Päckchen und Pakete ändern sich nicht.

Greenwashing im Visier: neue Regelungen für mehr Transparenz

Ab September 2026 treten außerdem neue Regeln gegen Greenwashing in Kraft. HerstellerInnen müssten dann auf ihren Produkten und Dienstleistungen transparenter ausweisen, welche Umweltvorteile diese tatsächlich bieten. VerbraucherInnen erhalten dadurch beim Einkaufen klarere Informationen statt irreführender Umweltaussagen.

Chancen nutzen, Überblick behalten

Das neue Jahr bringt für viele BerlinerInnen eine Mischung aus höheren Kosten und neuen Entlastungen. Einige Preise steigen, gleichzeitig treten Verbesserungen bei Löhnen und Freibeträgen in Kraft. Wer die wichtigsten Änderungen kennt, kann leichter einschätzen, was sich im eigenen Alltag verändert und wo sich Chancen ergeben.

Titelbild: Getty Images

Das könnte Sie auch interessieren: