Auf einer Kommode stehen die sieben Pflanzen, die in dem Artikel vorgestellt werden.

Viel Grün trotz wenig Licht: Pflanzen-Tipps für dunkle Räume

Der Flur, das Bad mit kleinem Fenster oder die Hinterhauswohnung im Erdgeschoss: Orte mit wenig Tageslicht lassen Pflanzenfans oft verzweifeln. Gartenbloggerin und Gewobag-Mieterin Carolin Engwert stellt sieben Pflanzen vor, die selbst schattige Ecken mit Leben füllen.

Zimmerpflanzen verleihen unserem Zuhause eine angenehme Atmosphäre und schenken uns das wohltuende Gefühl, mit der Natur verbunden zu sein. Sie zu pflegen und beim Wachsen zu beobachten, kann zu einem erfüllenden Hobby werden, das Studien zufolge sogar unser Stressniveau senken kann.

Entscheidend dafür ist, dass die neuen Schützlinge nicht nach wenigen Wochen aufgrund falscher Pflege im Hausmüll landen. Wichtigste Voraussetzung für gutes Gedeihen: ein geeigneter Standort!  

Ein gutes Indiz für die Wahl des richtigen Platzes bietet ein Blick in die Natur und die Frage „Wo kommen unsere Zimmerpflanzen eigentlich her?“. Viele Pflanzen, die sich für dunkle Räume eignen, sind in den bodennahen Schichten des tropischen Regenwaldes beheimatet. Obwohl sie dort Licht erhalten, werden sie größtenteils von höher wachsenden Pflanzen beschattet. Die Natur zeigt also: es geht!

Im Gartencenter findet man an den einzelnen Pflanzen oft Etiketten mit Angaben zum Licht- und Wasserbedarf sowie kompakte Pflegetipps. Und hier gibt’s einen praktischen Überblick über Gewächse, die für lichtarme Plätze infrage kommen:

Efeutute

Die Efeutute ist eine immergrüne Kletterpflanze mit herzförmigen Blättern, die ledrig und glänzend sind und auffällige, helle Muster aufweisen. Sie ist äußerst anspruchslos und eignet sich daher auch perfekt zur Verschönerung von sehr lichtarmen Bereichen. Zusätzlich werden ihr sogar luftreinigende Eigenschaften nachgesagt.

Pflanzen für dunkle Räume: Eine Efeutute
Dank ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit eignet sich die Efeutute auch für Pflanzen-AnfängerInnen. Foto: Carolin Engwert

• Mäßiges Gießen, Erde zwischen den Wassergaben leicht antrocknen lassen
• Verträgt zeitweilige Trockenheit, Staunässe vermeiden
• Temperaturen zwischen 18° Celsius und 24° Celsius sind optimal
• Gelegentlich düngen, vor allem im Frühling und Sommer
• Über Wasserstecklinge lässt sie sich schnell und kinderleicht vermehren

• Ideal für dunkle bis sonnige Standorte
• Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen

• Kletternd/hängend
• Bildet lange Triebe und Ranken
• Trieblänge bis zu drei Meter

Calathea

Die Calathea, auch Korbmaranthe, ist eine faszinierende Gattung aus der Familie der Pfeilwurzgewächse. Ihre Blätter zeichnen sich durch lebendige Farben, komplexe Streifen und spektakuläre Muster aus, die sich bei Tages- und Nachtlicht unterschiedlich verhalten.

Eine Calathea.
Calathea-Pflanzen sind Zimmerpflanzen, die nicht nur dunkle Standorte vertragen, sondern sogar vor zu viel Licht und direkter Sonne geschützt werden müssen. Andernfalls rollen sie ihre Blätter ein und gedeihen schlecht. Foto: Carolin Engwert

• Regelmäßig gießen, die Erde leicht feucht halten
• Hohe Luftfeuchtigkeit ist wichtig; regelmäßiges Besprühen der Blätter oder Platzierung in einer feuchten Umgebung
• Optimaltemperatur zwischen 18° und 24° Celsius
• Im Frühling und Sommer alle zwei Wochen düngen

• Ideal für dunkle bis halbschattige Standorte
• Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung ist entscheidend
• Hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugt

• Meist Buschig und aufrecht, aber auch hängende Sorten
• Bildet oft Blattrosetten
• Höhe von 30 bis 90 cm, je nach Sorte

Bogenhanf

Der Bogenhanf ist eine äußerst pflegeleichte Zimmerpflanze mit langen, schmalen, aufrecht wachsenden Blättern, die oft eine markante Musterung aufweisen. Es gibt verschiedene Sorten, darunter die gelb gerandete „Golden Hahnii“ und die „Cylindrica“ mit zylinderförmigen Blättern.

Pflanzen für dunkle Räume: Bodenhanf.
Der Bogenhanf ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen, was ihn sowohl in natürlichen Lebensräumen als auch als beliebte Zimmerpflanze auszeichnet. Foto: Carolin Engwert

• Sparsames Gießen, Erde zwischen den Wassergaben gut trocknen lassen
• Verträgt Trockenheit, ist jedoch empfindlich gegenüber Staunässe
• Temperaturen zwischen 15° und 27° Celsius sind optimal
• Nur selten düngen, nur während der Wachstumsperiode im Frühling und Sommer

• Verträgt unterschiedliche Lichtverhältnisse, von schattig bis sonnig
• Direkte Sonneneinstrahlung ist möglich

• Aufrecht und straff
• Bildet dichte Blattrosetten
• Höhe von 30 cm bis ein Meter, je nach Sorte

Monstera adansonii

Monstera adansonii, auch bekannt als „Monkey Leaf“, zeichnet sich durch ihre handtellergroßen, herzförmigen Blätter mit einzigartigen Löchern aus. Als kleine Schwester des berühmten Fensterblatts „Monstera Deliciosa“ ist sie besser für dunkle Standorte geeignet.

Eine Monstera
Die Monstera adansonii bevorzugt warme und feuchte Umgebungen, was bei der Pflege im Innenraum berücksichtigt werden sollte. Foto: Carolin Engwert

• Mäßiges Gießen, oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben gut abtrocknen lassen
• Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum, daher Blätter regelmäßig Besprühen
• Temperaturen zwischen 18°C und 30°C sind optimal
• Gelegentlich düngen, vor allem im Frühling und Sommer
• Über Wasserstecklinge lässt sie sich gut vermehren

• Verträgt unterschiedliche Lichtverhältnisse, von halbschattig bis sonnig
• Verträgt auch dunklere Bereiche, direktes Sonnenlicht vermeiden
• Klettert gut an Rankhilfen oder hängt über Töpfen herab

• Rankend und kletternd
• Höhe von 30 cm bis ein Meter
• Bildet charakteristische Löcher in den Blättern

Grünlilie

Die Grünlilie, eine seit Jahrzehnten beliebte Zimmerpflanze, zählt zu den beinahe unverwüstlichen Pflanzen. Sie zeichnet sich durch schmale, lanzettliche Blätter mit einem auffälligen weißen oder gelben Rand aus und bildet dichte Rosetten. Gelegentlich produziert sie kleine weiße Blüten, gefolgt von Ablegern (sogenannte Kindel), die als neue Pflanzen verwendet werden können.

Pflanzen für dunkle Räume: eine Grünlilie
Die Grünlilie ist eine beliebte Zimmer- und Büropflanze, da sie äußerst pflegeleicht ist und sich praktisch in jedem Raum des Hauses wohlfühlt. Foto: Carolin Engwert

• Mäßiges Gießen, Erde zwischen den Wassergaben leicht abtrocknen lassen
• Verträgt Trockenheit, ist aber empfindlich gegenüber Staunässe
• Temperaturen zwischen 15° und 25° Celsius sind optimal
• Gelegentlich düngen, vor allem im Frühling und Sommer
• Ableger können abgeknipst und eingepflanzt werden

• Verträgt unterschiedlichste Lichtverhältnisse, schattig bis sonnig
• Gut als Ampelpflanze oder auf Fensterbänken geeignet
• Unter hellen Lichtverhältnissen sehr starkes Wachstum

• Bildet dichte, grasähnliche Büschel
• Höhe von 30 cm bis ein Meter

Forellenbegonie

Die Forellenbegonie ist eine charmante Zimmerpflanze mit asymmetrischen grünen Blättern, die durch fröhliche weiße Sprenkel gekennzeichnet sind. Die kleinen, hängenden Blüten variieren in Farbe von leuchtendem Rot bis zartem Rosa.

Eine Forellebegonie
Die Forellenbegonie ist nicht nur dekorativ, sie filtert auch Schadstoffe und Schmutzpartikel aus der Luft, wodurch sie zu einer effektiven Reinigung der Raumluft beiträgt. Foto: Carolin Engwert

• Regelmäßig gießen, Erde leicht feucht halten
• Staunässe vermeiden
• Regelmäßig düngen, vor allem im Frühling und Sommer

• Verträgt helle bis halbschattige Standorte
• Direktes Sonnenlicht vermeiden
• Helles Licht begünstigt die Blütenbildung

• Wächst buschig und kompakt
• Höhe von 30 cm bis 50 cm
• Bildet eine attraktive Blattrosette

Glücksfeder

Die Glücksfeder besticht durch ihre glänzenden, federartigen Blätter und ihre bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit, wodurch sie eine ideale Pflanze für AnfängerInnen und schwierige oder dunkle Standorte ist. Die sukkulenten Blätter speichern Wasser, was es der Pflanze ermöglicht, längere Trockenperioden zu überstehen.

Pflanzen für dunkle Räume: Eine Glücksfeder.
Die Glücksfeder ist eine unkomplizierte Zimmerpflanze, die sich für verschiedene Wohnbedingungen eignet. Foto: Carolin Engwert

• Seltenes, aber durchdringendes Gießen, Erde zwischen den Wassergaben gut abtrocknen lassen
• Verträgt längere Trockenperioden und ist empfindlich gegenüber Staunässe
• Temperaturen zwischen 18°C und 24°C sind optimal
• Nur selten düngen, nur während der Wachstumsperiode im Frühling und Sommer

• Verträgt unterschiedlichste Lichtverhältnisse, schattig bis sonnig
• Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden

• Kompakter und aufrechter Wuchs
• Höhe von 30 cm bis ein Meter
• Kann sich durch Rhizome vermehren und neue Triebe bilden

Pflegetipps für Zimmerpflanzen in dunklen Räumen

  • Pflanzen an dunklen Standorten nicht überwässern, da Staunässe bei wenig Licht noch schneller zu Wurzelfäule führen kann
  • Mit eingestaubten Blättern fällt die Lichtaufnahme noch schwerer. Daher gerade in dunklen Räumen die Blätter regelmäßig abstauben oder die ganze Pflanze in der Badewanne kurz abbrausen
  • wöchentliche Kontrolle auf Schädlinge, ggf. Entfernung durch Abbrausen oder mit einer weichen Zahnbürste
  • Die meisten Zimmerpflanzen sind bei oraler Aufnahmen zumindest schwach giftig. Vorsicht also, wenn kleine Kinder oder Haustiere in der Nähe sind

Jetzt steht Ihrem grünen Abenteuer eigentlich nichts mehr im Weg. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Pflanzen und Pflegen! Ihre Carolin Engwert

Titelbild: Carolin Engwert

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