kleine Wohnzimmer: Blick in ein Wohnzimmer, Couch auf der linken Seite, darüber offene Regalbretter mit Büchern, Teppich in der Mitte, durchscheinende Vorhänge, davor steht eine Frau in einem gestreiften Kleid. Foto: Mimi Vollgraf

Weniger Raum, mehr Stil: Die besten Einrichtungstipps für kleine Wohnzimmer

Im Wohnzimmer wird entspannt, ferngesehen und gespielt, oft aber auch gegessen und gearbeitet. Wie sich dieses Raumwunder selbst in kleinen Wohnungen realisieren lässt? Das erklärt Interior-Bloggerin Carla Schwolow in Teil III der sowohntberlin-Reihe „Clevere Ideen für kleine Räume“.

Dieser Raum ist ein echter Allrounder: Im Wohnzimmer spielt das häusliche Leben, sei es auf der Couch, am Esstisch oder vor dem Fernseher – lesend, spielend, bastelnd oder bügelnd. Das Problem: Die verschiedenen Funktionenbereiche sind dabei nicht immer leicht zu vereinen, erst recht, wenn die Quadratmeterzahl begrenzt ist.

Wie man es sogar auf kleinem Raum schafft, Funktionalität und aufgeräumten Look zu vereinen, weiß Interior-Bloggerin und DIY-Expertin Carla Schwolow von Fridlaa. Sie legt Wert auf klare, kreative Raumlösungen, für die wenig Zeit und Geld benötigt werden.

„Es hilft sehr, auch ein kleines Wohnzimmer in bestimmte Bereiche einzuteilen“, sagt sie. „Einen Essbereich mit Tisch und Stühlen, eine Sofaecke zum Entspannen und Fernsehen, eine Spielecke und am besten auch einen Arbeitsplatz.

Essbereich in kleinem Wohnzimmer? Das geht!

Wichtig: Die jeweiligen Bereiche sollten möglichst nur für ihren Zweck genutzt werden. „Das macht auch das Aufräumen leichter, und das ist in kleinen Wohnzimmern besonders wichtig“, sagt die Einrichtungs-Expertin. Sollte eine derart klare Trennung nicht möglich sein, legt man den Fokus darauf, was einem selbst am wichtigsten ist. Gefragt ist außerdem ein kreativer Umgang mit den Möbeln, um den Platz optimal zu nutzen.

Kleine Wohnzimmer: Blick durch die Tür in ein Wohnzimmer, eine Frau steigt gerade vom Sofa herab, sie hat Bücher von einem Regalbrett über dem Sofa genommen. Foto: Mimi Vollgraf
Interior-Bloggerin Carla Schwolow empfiehlt für kleine Wohnzimmer hohe Wandregale. Foto: Mimi Vollgraf

Ein Hocker kann auch ein kleiner Couchtisch sein, eine kleine Trittleiter wird mal zum Kletterturm für die Kinder, mal zur Ablagefläche beim Basteln oder zum Stuhl für Besuch. „Ich bin ein großer Fan von Möbelstücken, die sich schnell auf-, ab- und umbauen lassen“, sagt Carla Schwolow. Ein Beispiel: Aus zwei Arbeitsböcken und einer Holzplatte, die sich hinter der Tür verstauen lässt, kann sie im Handumdrehen eine lange Tafel für Gäste zaubern. 

Ideen für Stauraum in kleinen Wohnzimmern

„Sehr praktisch finde ich auch eine klappbare Schreibtischplatte, die an die Wand geschraubt ist,“ sagt die Bloggerin. Im Idealfall ist die Wandaufhängung eines solchen Schreibtisches zugleich ein kleines Regal, denn mit smarten Stauraumlösungen lässt sich viel gewinnen. „Wird die Platte hochgeklappt, verschwinden auch die Arbeitsgeräte“, betont Schwolow.

Ein weiterer Trick steckt in der Raumhöhe. „Ich mag es, die Wände richtig auszunutzen und die Bücherregale bis nach oben zu stapeln“, sagt die Expertin. Offene Regale sorgen dann für einen transparenten Look, allerdings machen hohe Regale den Raum eher kleiner, weil sie Licht schlucken. „Trotzdem gewinne ich unten Platz für andere Dinge, und das ist mir persönlich wichtiger,“ sagt Schwolow.

Farben und Licht machen den Ton

Für den Look hat sie ohnehin andere Lösungen. Querstreifen lassen den Raum größer wirken, Längsstreifen machen ihn höher. Mit hellen, zarten Farben erscheint der Raum zwar größer, aber nicht unbedingt gemütlicher. „Ein kleiner Raum kann dadurch gemütlich werden, dass ich das Kleine besonders betone. Dann sollte ich ihm ganz bewusst eine dunkle Farbe geben“, sagt die Einrichtungs-Expertin.

Für die passende Stimmung sorgt auch das richtige Licht: Zum Arbeiten sind Tageslichtlampen passend, kuschelig wirkt das Zimmer mit Lampen, die zwischen 300 und 500 Lumen haben. Ein Tipp von Carla Schwolow: „Da helfen smarte Glühbirnen, bei denen sich die Art der Beleuchtung je nach Situation ändern lässt.“ Aber: Was wäre das gemütlichste Licht ohne das Herzstück eines Wohnzimmers: das Sofa?

Wie schafft man Platz für das Sofa?

Auch auf engem Raum und mit begrenztem Budget kann man eine gemütliche Sitzecke einrichten. „Statt eines Sofas kann ich auch eine Palette verwenden, die ich mit Kissen bestücke“, sagt Carla Schwolow. Eine andere Alternative ist ein kleines Bett, das zum Sofa umgebaut werden kann.

„Anleitungen, wie man ein solches Sofa-Bett selbst baut und viele andere DIY-Tipps finden sich im Buch und auf der Webseite „Hartz IV-Möbel“, empfiehlt Carla Schwolow. Große Effekte fürs Wohnzimmer-Feeling lassen sich allerdings schon mit kleinen Dingen erreichen.

Kreative Ideen zur Dekoration

So lässt sich etwa der Lichteinfall optimal ausnutzen, wenn man an den richtigen Stellen Spiegel platziert. „Meine Gemütlichkeits-Essentials sind neben dem Licht noch Textilien und Pflanzen“, sagt Carla Schwolow. Wenn sie mal grüne, mal rote Kissenbezüge für die Kuschelecke verwendet, hat das gleich eine große Wirkung, denn: „Kissen, Decken und Vorhänge ändern den Look und gleichzeitig auch den Klang eines Raums.“

kleines Wohnzimmer: links im Bild steht ein Sofa, auf dem ein Mann sitzt; davor ein Couchtisch; der Mann blickt eine Frau in gestreiftem Klein an, die zwischen Couchtisch und den Regalen auf der rechten Seite entlangläuft. Foto: Mimi Vollgraf
Carla Schwolow ist großer Pflanzen-Fan. Wer keinen grünen Daumen hat, kann auf Schnitt- oder Trockenblumen zurückgreifen. Foto: Mimi Vollgraf

Pflanzen wiederum bringen Leben ins Zimmer. Besonders pflegeleicht sind die Monstera oder die Efeutute. „Die wachsen schnell und sind enorm anspruchslos“, sagt Carla Schwolow. Schöner Nebeneffekt: Aus ihnen lassen sich leicht Ableger gewinnen, die bei ihr von den Regalen ranken und als Natur-Dekoelement funktionieren. Ein Trick, der die Wohnlichkeit merklich steigert – und selbst im kleinsten Wohnzimmer funktioniert.

Titelbild: Mimi Vollgraf

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