Aktive Nachbarschaft: Expertin begeistert bei Balkonworkshop 2. April 2025Lesedauer: 4 Min. Artikel anhören Player schließen Das Charlottenburger Quartier am Klausenerplatz grüner gestalten – diese Vision verfolgt die Klima AG aus dem örtlichen Kiezbündnis. Zum Frühlingsstart lud sie die AnwohnerInnen zu einem Bio-Balkonworkshop ein. Über engagierte NachbarInnen und ein inspirierendes Event. Es ist zwar schon früher Abend, doch die Sonne scheint noch immer mit reichlich Kraft, der Himmel strahlt blau, die Vögel zwitschern. Dass der Frühling gerade beginnt, ist am Klausenerplatz deutlich zu spüren. Viele BewohnerInnen zieht es an einem Mittwoch im März aber nicht in die umliegenden Cafés oder Parks, sondern ins Nachbarschaftszentrum Divan. Ihr Ziel: ein Workshop, für den schon Wochen zuvor Werbung gemacht wurde. Flyer, die überall im Charlottenburger Kiez aufgehängt wurden, kündigten an, dass Bio-Balkonexpertin Birgit Schattling Tipps zur ökologischen Balkon-Gestaltung gibt. Perfektes Timing, denn die CharlottenburgerInnen wollen ihr Quartier in diesem Frühling nachhaltig grüner gestalten – dafür setzt sich zumindest die 2022 gegründete Klima AG des örtlichen Kiezbündnisses ein. Jetzt Newsletter abonnieren und nichts mehr verpassen! E-Mail Ich stimme zu, dass die Gewobag mir per E-Mail den Newsletter zusendet und dabei die auf mich bezogenen Nutzungsstatistiken auswertet. Die Datenschutzerklärung habe ich gelesen. Meine Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Abonnieren Kiezbündnis setzt erfolgreich Impulse Seit mehr als 25 Jahren ist das „Kiezbündnis Klausenerplatz“ bereits aktiv. Gegründet wurde es, weil sich die AnwohnerInnen in ihrer Nachbarschaft mehr Sicherheit, Sauberkeit und Beisammensein wünschten. Das Kiezbündnis brachte Menschen zusammen, formulierte klare Forderungen an VertreterInnen des Bezirksamtes, der Schulen und der Berliner Stadtreinigung und bewirkte so einen nachhaltigen Wandel. Heute ist der Kiez zwischen Spandauer Damm und Kaiserdamm, Sophie-Charlotten-Straße und Schloßstraße ein beliebtes Wohnviertel. Ein weiteres Beispiel, das zeigt, wie wirkungsvoll es sein kann, wenn sich die Bewohnerschaft aktiv einbringt. Helmut Hallier von der Klima AG freut sich über den großen Andrang beim Workshop. Foto: Ralph Maak Damit das auch so bleibt, sind zahlreiche BürgerInnen in den verschiedenen Arbeitsgruppen des Bündnisses aktiv. Die Verkehrs-AG setzt sich beispielsweise für sichere Radwege ein, die AG Wohnumfeld will das nachbarschaftliche Miteinander im Kiez stärken und die Klima AG, allen voran Helmut Hallier, begrünt derzeit öffentliche Plätze im Kiez. „Wir wollen den Menschen niedrigschwellige Angebote bieten, ihren Kiez klimaresilienter zu machen“, sagt Hallier. Dazu gehört neben der Begrünungsmaßnahmen auch das Aufstellen von Regenwassertonnen und die Organisation von umweltbezogenen Veranstaltungen. So auch des Balkonworkshops. Großes Interesse der AnwohnerInnen Normalerweise treffen sich die Mitglieder der Klima AG alle zwei Wochen im Kiezbüro in der Seelingstraße 14, das von der Gewobag mietfrei zur Verfügung gestellt wird. „Da kommen meistens 10 bis 15 Menschen, das ist sehr erfreulich“, erzählt Hallier, doch beim Bio-Balkonworkshop rechnet man mit einem größeren Andrang. Und tatsächlich: Irgendwann müssen zusätzliche Stühle geholt werden, damit alle Interessierten den Tipps der Expertin lauschen können. Dass das Kiezbündnis, das von der Gewobag bereits seit zwei Jahrzehnten gefördert wird, einen großen Einfluss auf das Miteinander im Kiez hat, wird schnell klar. Viele kennen sich untereinander. Die fröhliche Stimmung, die zwischen den AnwohnerInnen herrscht, färbt ab. Balkon-Expertin Birgit Schattling passt mit ihrem informativen und gleichzeitig liebevollen und amüsant gestalteten Vortrag perfekt ins Bild. Mitglieder der Klima AG und BewohnerInnen des Quartiers Klausenerplatz lauschen gespannt dem Vortrag von Expertin Birgit Schattling. Foto: Ralph Maak Nachhaltige Balkonbepflanzung im Fokus Aber worum geht’s eigentlich bei dem Workshop? Den Balkon nachhaltig zu bepflanzen, kann eine knifflige Angelegenheit sein. Denn nicht jeder hat zu Hause die idealen Bedingungen für ein grünes Paradies, Stichwort Nordbalkon. Und auch das sich verändernde Klima hat Auswirkungen darauf, wie gut die Pflanzen gedeihen. Birgit Schattling gibt beim Bio-Balkonworkshop jedoch wertvolle Tipps, die für alle funktionieren sollen. Ihre Herangehensweise: Balkongestaltung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Sie will die Teilnehmenden dazu motivieren, den eigenen Balkon mehrjährig und angepasst ans Klima zu bepflanzen. Es geht also nicht darum, möglichst schnell viel Ertrag zu erzeugen, sondern ein paar grüne Quadratmeter zu erschaffen, die langfristig Spaß machen. Und zwar nicht nur den Menschen – sondern auch den Insekten. Ein insektenfreundlicher Balkon hilft schließlich dabei, das ökologische Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und die Artenvielfalt zu fördern. Balkon-Expertin Birgit Schattling nimmt sich Zeit für die Fragen von Workshop-TeilnehmerInnen. Foto: Ralph Maak Artenvielfalt stets im Blick In seiner Begrüßungsrede sagt Helmut Hallier, er habe eine „Vision von einem grünen Kiez, in dem sich Menschen und Insekten gleichermaßen wohlfühlen.“ Dazu können begrünte Balkone maßgeblich beitragen. Birgit Schattling zeigt Bilder von ihren eigenen Balkonen in Berlin. Sie macht deutlich, dass es sehr wohl möglich ist, auch mitten in der Stadt eine grüne Oase zu schaffen. Heimische Blühpflanzen wie Glockenblumen und Skabiosen sind beispielsweise ein gern gesehener Nistplatz für Wildbienen, und auch Schmetterlinge kann man mit den richtigen Pflanzen anlocken. Birgit Schattling betont jedoch: „Wer Schmetterlinge will, muss auch Raupen auf seinem Balkon tolerieren.“ Gemüseernte auf dem eigenen Balkon Auf ihren eigenen Balkonen pflanzt Schattling neben Blumen und Kräutern auch diverse Gemüsesorten an. Den Traum von der Gemüseernte auf dem eigenen Balkon hat sie sich bereits erfüllt – und will jetzt auch den Workshop-TeilnehmerInnen zu diesem Glück verhelfen. Tomaten, Zucchini, Paprika, Gurken … all das könne man problemlos in Kübeln anbauen und mehrfach im Jahr ernten. Ein Schlüsselfaktor stellt dabei torffreie Erde dar, „damit die Moore geschützt werden. Denn sie speichern eine Menge CO₂.“ Jörg Winners von der Klima AG empfiehlt den Workshop-TeilnehmerInnen das neue Buch von Birgit Schattling. Foto: Ralph Maak Nach Abschluss ihres Vortrags macht Schattling Werbung für ihre Website und ihre Bücher. Die Teilnehmenden sind sichtlich begeistert. Während des Vortrags machen sie fleißig Notizen und Fotos, im Anschluss daran stellen sie Fragen. „Welche ersten Schritte sollte ich gehen, wenn ich einen Bio-Balkon bepflanzen will?“ „Wie kann ich auch mit wenig Geld einen Balkon bepflanzen?“ „Warum bilden meine Radieschen einfach keine Knollen?“ Schattling nimmt sich Zeit, auf die BewohnerInnen einzugehen. Und nachdem alle Fragen beantwortet und die befüllten Notizbücher wieder in den Taschen verstaut sind, treten die CharlottenburgerInnen ihre kurzen Heimwege an. Ein Frühlingsduft weht durch die Straßen. Der Bio-Balkon kann kommen. Titelfoto: Ralph Maak
Gemüse auf dem eigenen Balkon? So klappt's! Mit dem Frühlingsanfang rückt auch der Balkon wieder stärker ins Blickfeld. Wer dort Gemüse anbauen möchte, darf sich bereitmachen: Gartenbloggerin und Gewobag-Mieterin Carolin Engwert verrät, wie Tomaten und Co. gut gedeihen.
Gewobag-Quartierbüros mit neuen Sprechzeiten: Kein Termin? Kein Problem! Seit Februar haben Gewobag-MieterInnen mehr Möglichkeiten, Fragen rund um ihr Mietverhältnis in einem der Gewobag-Quartierbüros vor Ort zu klären. Alle Infos auf einen Blick.