Ausflüge in Berlin: Eine Allee mit Kirschblütenbäumen, ein Kind spielt in einer Pfütze.

Der Frühling ruft: Fünf Tipps für Ausflüge in Berlin

Die Tage sind wieder länger, die Temperaturen wärmer und das Leben bunter: Der Frühling bietet die perfekte Gelegenheit, um Tagestrips ins Grüne zu unternehmen. Wohin genau? Ein Wegweiser für frühlingshafte Ausflüge in Berlin und Umgebung.

Es ist Jahr für Jahr ein Schauspiel. Kaum sind die ersten Frühlingsboten spürbar, erwacht die Stadt zu neuem Leben. Während die BerlinerInnen jede Gelegenheit nutzen, um draußen ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen, vollführt die Natur ihre spektakuläre Frischzellenkur.

Das Schöne: Outdoor-Aktivität und Frühlingsfaszination lassen sich bestens miteinander verbinden – auch in einer Großstadt wie Berlin. Tatsächlich bietet die Hauptstadt vielfältige Anlaufstellen, die zu Entdeckungsreisen in die Natur einladen. Hier kommen fünf Empfehlungen für besondere Ausflugsziele.

Zwischen Eisvögeln und Wasserbüffeln: Tegeler Fließ

Am nördlichen Stadtrand Berlins liegt ein etwa 30 Kilometer langer Nebenfluss der Havel und ein idyllisches Naturgebiet: das Tegeler Fließ, das mit seinen sattgrünen Wiesen, dichten Schilfgürteln und verschiedenen Wasserpflanzen begeistert. Hier können Graugänse, Eisvögel und weitere seltene Arten entdeckt werden.

Der Fluss schlängelt sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft und bietet damit ideale Lebensräume für Amphibien und Fische – auch Fischotter und Biber haben hier ihre Rückzugsräume gefunden.

Im Tegeler Fließ weiden zudem asiatische Wasserbüffel, eine echte Seltenheit. Die sanften Riesen pflegen als natürliche Rasenmäher das Feuchtgebiet und erhalten die Artenvielfalt.

Anfahrt: S-Bahn bis Hermsdorf, dann Fußweg

Wasserbüffel grasen im Tegeler Fließ. Foto: Imago

Japan in Berlin: Kirschblütenpfad Bornholmer Straße

Im nordöstlichsten Zipfel von Prenzlauer Berg kann man jedes Jahr im Frühling ein Stück Japan erleben, denn an der Bornholmer Straße blüht eine ganze Allee voller Kirschblüten (siehe Titelfoto). Das Rosa, in das der Pfad getaucht ist, lockt HobbyfotografInnen und InfluencerInnen aus der ganzen Stadt an, denn die Bäume stehen so dicht aneinander, dass ein nahezu lückenloses farbiges Blütendach entsteht.

Meistens beginnen die Kirschblüten Mitte April zu blühen. Da die Blütezeit je nach Wetterlage variiert, bietet es sich an, auf Instagram zu beobachten, wann andere BerlinerInnen Bilder von der Blütenpracht posten – und sich dann auf den Weg zu machen.

Der Kirschblütenpfad eignet sich übrigens nicht nur als Fotomotiv, sondern auch als Ausflug in Berlins Geschichte. BesucherInnen, die am S-Bahnhof Bornholmer Straße aussteigen und über die Brücke zum Platz des 9. November laufen, schreiten auf historischen Pfaden: Hier befand sich der erste Grenzübergang der DDR, der 1989 die Schlagbäume öffnete, weshalb das Gebiet mit Informationen und Fotografien zum Mauerfall ausgestattet ist.

Anfahrt: S-Bahn bis Bornholmer Straße, dann sechs Minuten Fußweg

Entspannendes Kanufahren in Neu-Venedig

Ausflüge in Berlin: Ein Kanuboot mit Menschen fährt über das Neu-Venedig in Berlin bei Sonnenschein.
Neu-Venedig ist ein beliebtes Ausflugsziel zum Kanufahren. Foto: Imago

Östlich des Müggelsees teilt sich die Spree in viele kleinere Kanäle. Deswegen wird die Gegend auch als Neu-Venedig bezeichnet. Naturfreunde erwartet auf den Wasserstraßen inmitten von kleinen Inseln ein einzigartiges idyllisches Wassererlebnis: Hier genießt man den Frühlingsausflug nämlich am besten auf einem Kanu. Sanft gleitet man vorbei an liebevoll gepflegten Gärten und malerischen Schrebergartenkolonien.

Auf den klaren Gewässern kann man Wasservögel beobachten, die friedliche Stille genießen und die Hektik Berlins hinter sich lassen. Die geringe Strömung macht das Gebiet auch sicher für Familien mit Kindern. Eine Kanutour lässt sich beispielsweise bei Backstagetourism buchen. Die dreistündige Fahrt kostet für Erwachsene 40 und für Kinder 35 Euro. Startpunkt ist der Carl-Bechstein-Weg, der nur wenige Gehminuten vom S-Bahnhof Erkner entfernt ist.

Anfahrt: S-Bahn bis Erkner

Preise für die Kanu-Tour: 40,- Euro für Erwachsene, 35,- Euro ermäßigt

Für Reiselustige: Bonsaigarten in Brandenburg

Der RBB kürte ihn zu einem der schönsten Brandenburger Gartenparadiese – und das nicht ohne Grund: Wer sich für seinen Frühlingsausflug aus Berlin herauswagt, kann im Japanischen Bonsaigarten in Ferch asiatische Gartenkunst erleben und in eine Welt der Zen-Philosophie und Harmonie eintauchen.

Gäste werden auf gewundenen Pfaden durch das Areal geführt, vorbei an sorgsam arrangierten Steinsetzungen und Wasserbecken, sowie aufwändig gestalteten Miniaturbäumen. Die Bonsais wurden durch Schnitt und Drahtung kunstvoll geformt und repräsentieren traditionelle Arten wie Kiefern, Ahorne oder Wacholder – jeder Baum ist ein individuelles Kunstwerk. Am 1. April eröffnet der Japanische Bonsaigarten wieder seine Türen. Am 27. April beginnt die Sommersaison – zu dieser Zeit blühen die Kirsch- und Kamelien-Bäume und der Besuch lohnt sich besonders.

Anfahrt: S-Bahn bis Potsdam Hauptbahnhof, dann Bus 607 bis Ferch Mittelbusch

Mehr Informationen zum Bonsaigarten in Ferch

Radfahren an der Havel: Von Heiligensee nach Potsdam

Eine schöne Radtour gehört zum Frühling wie der Hase zu Ostern – zumindest für Fahrradfans. Eine besonders schöne Route befindet sich zwischen Heiligensee und Potsdam. Dort fährt man die meiste Zeit entlang der Havel und hat einen herrlichen Ausblick.

Den Startpunkt bildet der S-Bahnhof Heiligensee. Von hier aus radelt man durch Wohngegenden, am Ufer entlang und schließlich bis zu Berlins einziger Autofähre. Sie verkehrt zwischen Tegelort und Hakenfelde und bringt Menschen mit und ohne Rad an ihr Ziel.

Über Spandau und Alt-Pichelsdorf fährt man weiter nach Sacrow, wo die malerische Heilandskirche mit ihrem italienischen Baustil an eine Basilika erinnert und Urlaubsgefühle aufkommen lässt. Dort startet das Potsdamer Wassertaxi, das seine Fahrgäste zum Schloss Glienicke befördert. Durch den Schlosspark Glienicke und schließlich über die berühmte Glienicker Brücke geht die Reise weiter und endet schließlich am Potsdamer Hauptbahnhof. Auf der Website Planet Outdoor ist die 39 Kilometer und gut zwei Stunden lange Strecke mit allen Details beschrieben.

Anfahrt: S-Bahn bis Heiligensee

Symbiose aus Natur, Technik und Kunst: Natur-Park Südgelände

Ausflüge in Berlin: Zwei Menschen laufen auf alten Bahngleisen durch das Natur-Park Südgelände bei Sonnenschein.
Mitten in der Natur auf stillgelegten Gleisen die Geschichte Berlins entdecken – das geht im Natur-Park Südgelände. Foto: Imago

Ein zauberhaftes Refugium der Artenvielfalt und Geschichte: So lässt sich der Natur-Park Südgelände in Schöneberg beschreiben. Auf dem stillgelegten Bahnbetriebswerk gibt es heute Wälder, Wiesen und Kunstobjekte zu entdecken. Zwischen Schienensträngen und verrosteten Lokomotiven hat die Natur das Gelände zurückerobert – das Ergebnis ist ein urbanes Ökosystem mit Industrieästhetik.

Hier können BesucherInnen auf den historischen Gleisen wandeln und eine Vielzahl an wilden Pflanzen, Schmetterlingsarten und Vögeln bestaunen. Die 2017 eröffnete und dauerhaft installierte Freilandausstellung „Bahnbrechende Natur“ zeigt die interessante Geschichte des Natur-Park Südgelände sowie moderne Installationen und Skulpturen. Ein außergewöhnlicher Ausflug in Berlin.

Anfahrt: S-Bahn bis Priesterweg

Titelbild: Imago

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