Luca Grzeski, Service Designer und Projektkoordinator „User-Chi“ steht vor einer E-Ladesäule, tankt das E-Auto und hält ein Smartphone in der Hand

Aufladen in Berlin: Gewobag schafft öffentliche E-Parkplätze

In der Pilotphase des EU-Projektes „User-Chi“ stellt die Gewobag öffentlich zugängliche E-Ladestellen in ihren Beständen bereit. Ein Konzept mit großem Zukunftspotenzial. Und einem besonderen Bonus-Feature.

Die Mobilitätswende steht und fällt mit den Lademöglichkeiten für E-Autos im öffentlichen Raum. In Metropolen wie Barcelona, Rom, Budapest oder Berlin sind jene allerdings noch ausbaufähig, deshalb wird im EU-Förderprojekt „User-Chi“ seit dem 1. Juni 2023 ein Park-Lade-Konzept getestet.

Das Besondere dabei: Mit „User-Chi“ wird Unsichtbares sichtbar gemacht. AutofahrerInnen werden per App zu Lade-Parkplätzen auf nicht öffentlichen Verkehrsflächen geleitet, die man dort vielleicht nicht vermutet hätte.

EU-Projekt „User-Chi“

Berlin ist einer von fünf Standorten in Europa, an denen derzeit intelligente Mobilitätslösungen entwickelt und demonstriert werden, um die Attraktivität der E-Mobilität zu steigern. Als Standortpartner ist die Gewobag für die Vorbereitung und Planung der Stellplätze mit Ladesäulen zuständig. Zwei Ladeparkplätze gibt es in der Prinzenstraße 97 in Berlin-Kreuzberg, vier in der Paul-Junius-Straße 66 in Berlin-Lichtenberg.

„Und da kommen wir ins Spiel“, erklärt Luca Grzeski, der als Projektkoordinator die Planung bis zur Realisierung bei der Gewobag betreut. „Wir als Gewobag sind in diesem Pilotprojekt Standortpartner. Das heißt, wir kümmern uns um die technische und bauliche Vorbereitung der Stellplätze“, sagt der Service Designer.

An zwei Standorten wurden Stellflächen mit innovativen und nutzerfreundlichen Ladesäulen ausgestattet. Vier in der Paul-Junius-Straße 66 in Berlin-Lichtenberg und zwei in der Prinzenstraße 97 in Berlin-Kreuzberg. „In der Prinzenstraße gab es davor gar keine Parkplätze, wir haben sie erst errichtet. Jetzt kann man das Pilotprojekt an beiden Demonstrationsstandorten testen“, sagt Luca Grzeski.

Laden in einfach: alles per App

Einfacher Zugang zu E-Ladestationen in Berlin: Großaufnahme eines Smartphones, auf dem die Incar-App zu sehen ist. Im Hintergrund ist verschwommen ein Gewobag-Auto zu sehen.
Mit der Incar-App lässt sich die E-Ladestation bequem reservieren. Foto: Aurelio Schrey

Wie genau das funktioniert? Ganz einfach. Wer auf der Suche nach einem Parkplatz mit E-Ladeinfrastruktur ist, öffnet die Incar-App, die der Berliner Projektpartner VMZ entwickelt hat. Die App zeigt nicht nur die Standorte an, es lassen sich damit sogar Parkschranken öffnen.

„Zudem kann man vorab sehen, ob die Ladesäule verfügbar ist“, erklärt Luca Grzeski. „Vor Ort können NutzerInnen dann den Ladevorgang über die App starten, stoppen und auch gleich kontaktlos bezahlen.“

Anders als bei den von MieterInnen angemieteten Stellplätzen mit privater Ladeinfrastruktur können an den beiden Standorten alle E-MobilistInnen parken und laden. „Wir erweitern das Angebot an öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur auf unseren Parkflächen“, sagt der Projektkoordinator. Für die Quartiere mit teils ungenutzten Flächen eine ideale Lösung und ein wichtiger Baustein im Aufbau der Berliner Ladeinfrastruktur. „Für uns ist interessant, dass man mit der App auch nicht optimale Stellplätze sichtbar macht und zur Verfügung stellt, zum Beispiel hinter Hochhäusern.“

Luca Grzeski, Service Designer und Projektkoordinator „User-Chi“ steht vor einer E-Ladesäule und einem E-Auto und hat, in der einen Hand hält ein Smartphone und in der anderen Hand das Ladekabel
Alles bequem per App: Reservierungs-, Lade- und Bezahlvorgang der Ladestation lassen sich digital steuern. Foto: Aurelio Schrey

Optimale Anwendbarkeit

Wenn das Förderprojekt in der Pilotphase gut funktioniert, kann sich der Projektkoordinator
das Park- und Ladekonzept per App als neuen Service für die MieterInnen vorstellen: „Das Park-Lade-Konzept hat großes Potenzial, auf weitere Standorte ausgeweitet zu werden.“

Die Kombination aus verschiedenen PartnerInnen im EU-Projekt gefällt Luca Grzeski: „Ich finde es gut, dass alle ihre Expertise einbringen: vom technischen Part über die Vorbereitung und Organisation unsererseits bis hin zur Auswertung.“

Als Service Designer ist ihm natürlich vor allem eines wichtig: „Apps müssen für NutzerInnen optimal anwendbar sein. Das ist bei ‚User-Chi‘ der Fall.“

Feedback geben

Haben Sie die Lade-Parkplätze schon getestet? Wir möchten Ihre Meinung zum Pilotprojekt erfahren, um die Funktionalität und Nutzbarkeit der Mobilitätslösungen zu ermitteln. Nehmen Sie daher gern an der dazugehörigen Umfrage teil. Vielen Dank für Ihre Teilnahme. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Umfrage User-Chi

Titelfoto: Aurelio Schrey

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