Gewobag ID und Airteam: Gamechanger in der Gebäudevermessung

Der Mix ist ein aus Drohnenaufnahmen und künstlicher Intelligenz macht die Analyse von Bestandsgebäuden erheblich schneller und günstiger. Grundlage ist die innovative Kooperation zwischen der Gewobag ID und einem Berliner Start-up.

Bestandsmodernisierung ist eine Mammutaufgabe – auch und gerade für ein großes Wohnungsunternehmen wie die Gewobag. Um die Berliner Klimaziele zu erreichen, müssen in den kommenden Jahren Tausende Gebäude saniert werden. Eine Herausforderung, die smarte, innovative Lösungen erfordert.

Wie jene aussehen können? Zum Beispiel klein, kompakt, leicht und wendig, so wie die Flugdrohnen der Firma Airteam. Das Berliner Start-up setzt in der Vermessung von Gebäuden neue Maßstäbe und hat mithilfe der Gewobag ID neue Geschäftsfelder erschlossen: Was mit reiner Dachvermessung für Dachdecker-Betriebe und Photovoltaik-Planungen begann, ermöglicht heute die Analyse kompletter Wohnanlagen.

Sechs Minuten statt sechs Tage

Die Drohnenaufnahmen bilden dabei die Basis, „der Clou ist aber vor allem die künstliche Intelligenz, die dahinter steckt“, sagt Roman Riebow, technischer Prokurist der Gewobag ID und Abteilungsleiter IT der Gewobag. Die KI-basierte Software ermöglicht die Umwandlung von Gebäudeaufnahmen in präzise 3D-Abbilder. Ein kleiner Schritt am Bildschirm, aber ein riesiger Sprung für die Wohnungswirtschaft, denn die Zeit- und Kosteneinsparungen des Verfahrens sind immens.

„Vor Airteam mussten Planerinnen und Planer die Fassadenmaße händisch vor Ort aufnehmen. Der ganze Prozess der Datensammlung hat oft sechs bis sieben Tage gedauert“, sagt Maximilian Herrmann, Gruppenleiter Bestandsinvestition bei der Gewobag. „Jetzt wird die Fassade per Drohnenflug vermessen, und das in sechs Minuten.“ Nicht zu vergessen: ArchitektInnen und PlanerInnen müssen für diesen Vorgang nicht mehr eingespannt werden, was die Kosten für die Grundlagenermittlung um bis zu 40 Prozent senkt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Daneben erleichtern die digitalen Zwillinge der Gebäude bei der Gewobag viele weitere Prozesse. Aufwändige Vor-Ort-Begehungen, an denen VertreterInnen diverser Bereiche beteiligt sind, werden kurzerhand zu virtuellen Begehungen, ohne auf detaillierte Eindrücke und Daten verzichten zu müssen. Ein Effekt, von dem auch Mieterinnen und Mieter profitieren. „Die Technologie trägt dazu bei, dass wir bei Modernisierungen insgesamt besser sind“, sagt Maximilian Herrmann. „Wir werden effizienter, schneller und in der Kommunikation mit unseren MieterInnen verbindlicher.“

Gewobag ID als Innovationstreiber

Ein weiteres Plus der Kooperation: Neben der reinen Vermessung können auch konkrete Problembereiche erfasst werden. „Die Daten helfen uns, technische Defekte wie Wasserstau oder ungewollten Pflanzenbewuchs auf den Dächern frühzeitig zu erkennen“, sagt Christian Urban, Abteilungsleiter Technisches Qualitätsmanagement bei der Gewobag. Im Idealfall werden potenzielle Schäden entdeckt, ehe sie entstehen – „das kann richtig Geld sparen“, so Urban. Für die Gewobag ein Grund mehr, die Kooperation mit Airteam auszubauen. Die Vision: 3D-Modelle des gesamten Gebäudebestands. Bislang sind rund 20 Objekte erfasst, mit durchweg positiven Erfahrungen.

Treiber hinter dieser Entwicklung ist die Gewobag ID, ein Tochterunternehmen der Gewobag, dessen Fokus auf Digitalisierung und innovativen Dienstleistungen liegt. Seit Januar 2024 ist die Gewobag ID als Anteilseigner an Airteam beteiligt, seither wurde das Anwendungsfeld gemeinsam weiterentwickelt und erprobt. Neben Dächern und Gebäudehüllen können inzwischen auch Freiflächen erfasst werden.

„Wir investieren gezielt in Start-ups und entwickeln neue Geschäftsmodelle, um innovative Impulse für die Wohnungswirtschaft zu setzen“, sagt Oliver Falk-Becker, Abteilungsleiter Business Development der Gewobag und kaufmännischer Prokurist der Gewobag ID. Neben Finanzierungen bietet die Gewobag ID dabei auch ein Experten-Netzwerk aus dem Gewobag-Kosmos. Im Gebäudebestand des Unternehmens können die zukunftsorientierten Produkte und Dienstleistungen direkt in der Praxis getestet und weiterentwickelt werden.

Hoher Nutzwert für MieterInnen und Unternehmen

Neue Ideen sind längst entwickelt. Perspektivisch könnten zum Beispiel digitale Innenansichten der Gebäude integriert werden, womit ein vollständiges 3D-Modell der Immobilie entstünde. Die Folge wären signifikante Vorteile bei Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in einzelnen Wohnungen. Maximilian Herrmann spricht stellvertretend für alle Beteiligten, wenn er sagt: „Wir freuen uns darauf, die Technologie weiterzuentwickeln und den Nutzen für alle Beteiligten zu maximieren.“

Ohne Frage, in der Kombination der innovativen Technologien schlummert großes Potenzial. Potenzial, das am Ende den Mieterinnen und Mietern zugutekommen soll, sei es durch schnellere Modernisierungsmaßnahmen, gesteigerte Wohnqualität oder bessere Energieeffizienz der Gebäude, in denen sie leben. Der angestrebte Dreiklang: energetisch sanierte Außenhülle, effizienteres Heizen, geringerer Wärmeverbrauch und niedrigere CO2-Abgaben. Das alles dank Drohnenaufnahmen und KI. Und der wegweisenden Partnerschaft von Gewobag ID und Airteam.

Titeloptik: Gewobag

Das könnte Sie auch interessieren: