Auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin stehen vier Menschen zusammen und trinken Glühwein, in ihrer Mitte steht ein weihnachtlich dekorierter Tisch.

Neun Weihnachtsmärkte in Berlin, die immer wieder überraschen

In der dunklen Jahreszeit sind sie echte Lichtblicke: Die Weihnachtsmärkte in Berlin präsentieren sich so vielfältig wie die Kieze der Stadt. Wo lohnt sich der Besuch besonders? Neun Empfehlungen – plus Extratipp.

Im Dezember scheinen sich die Tage ihrem Ende zu neigen, bevor sie richtig begonnen haben. Da gilt es, das Beste aus der Dunkelheit zu machen. Die Weihnachtsmärkte in Berlin sind in der dunklen Jahreszeit echte Lichtblicke. Und folgende neun Märkte sind besonders schön.

1. Ein Winteruniversum sondergleichen: Heissa Holzmarkt in Friedrichshain-Kreuzberg

Ein erleuchtetes, buntes Karussell dreht sich, durch die lange Belichtungszeit verschwimmen die Lichter, vor dem Karussell stehen Menschen, die auch leicht verschwommen sind.
Über 60 Jahre alt und trotzdem noch schnell: Das Retrokarussel ist eine der Attraktionen auf dem Weihnachtsmarkt am Holzmarkt. Foto: Enrico Verworner

Direkt an der Spree in Weihnachtsstimmung kommen – das geht auf dem Heissa Holzmarkt. Das Gelände des alternativen Kreativdorfes Holzmarkt 25 verwandelt sich in der Adventszeit in eine schillernde Weihnachtswelt, in der man in jeder noch so verwinkelten Ecke Kunst, Kurioses und Kulinarisches entdeckt. Den Marktplatz schmückt eine riesige Discokugel, unter der die Gäste tanzen oder einfach gemütlich beisammen sein können. An den vielen Feuertonnen lässt sich der selbstgemachte Glühwein besonders gut genießen.

Der Heissa Holzmarkt gilt als einer der ausgefallensten Weihnachtsmärkte in Berlin und so dürfen Darbietungen in dem gemütlich-hippen Kreativkosmos nicht fehlen. Auf dem Programm für Erwachsene stehen zum Beispiel Akrobatik-Shows, Konzerte und DJ-Sets. Und für Kinder steht das Retrokarussell von 1961 bereit, es gibt Märchenstunden, eine Indoor-Hüpfburg sowie Bastel- und Schmink-Sessions.

Heissa Holzmarkt, Holzmarktstraße 25, 10243 Berlin.
26. November bis 19. Dezember 2023 an den Wochenenden, Fr ab 16 Uhr, Sa + So ab 14 Uhr.

2. Nächstenliebe in Neukölln: Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt

Aufnahme von oben auf den Weihnachtsmarkt in Alt-Rixdorf, Berlin, Neukölln, beleuchtete Stände reihen sich unter Bäumen, in denen Lichterketten hängen.
Auch aus der Vogelperspektive lässt sich die einmalige Atmosphäre des Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkts erahnen.

Der Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt steht ganz im Zeichen der Nächstenliebe: Rund um den Richardplatz bieten mehr als 150 gemeinnützige und karitative Organisationen, Vereine und Verbände an ihren Ständen selbstgemachte Handwerkskunst, Spielzeuge, Kleidung und Leckerbissen an. Die Erlöse gehen an verschiedene soziale Projekte. Beim Bühnenprogramm treten Tanzgruppen, Chöre und Bands aus dem Bezirk auf, die ebenfalls für den guten Zweck auf ihre Gage verzichten. Speisen und Getränke werden im Sinne der Nachhaltigkeit auf Papptellern und in Pfandbechern serviert. Dieses wohltätige und nachhaltige Konzept findet nach wie vor großen Anklang – der Markt ist einer der trubeligsten Weihnachtsmärkte Berlins.

Auch die historische Kulisse trägt zur Beliebtheit bei: Im Schein zahlreicher Petroleumlampen, die in den Bäumen um den Platz aufgehängt werden, und inmitten der Häuser des Böhmischen Dorfes können BesucherInnen das nostalgische Ambiente des ältesten Neuköllner Stadtteils erleben. 

Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt, Richardplatz 28, 12055 Berlin.
8. bis 10. Dezember 2023, Fr 17-21 Uhr, Samstag 14-21 Uhr, Sonntag 14-20 Uhr.

3. Mittelalter in Friedrichshain: Historischer Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände

Auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Friedrichshain wärmen sich Menschen an Feuerschalen; man sieht beleuchtete Buden und Lichterketten.
Der historische Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain lockt Mittelalter-Fans und FreundInnen ruhigerer Märkte. Foto: Promo

Wie viel Mittelalter steckt in mir? Das lässt sich leicht herausfinden, zum Beispiel auf dem Historischen Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain. Armbrustschießen, Axt- und Messerwerfen sind dort gängige Disziplinen. Wer es beschaulicher mag, kann sich aber auch einfach mit einem Becher Met an einem der Feuerkörbe wärmen und Gauklerinnen und Akrobaten beim Jonglieren zuschauen.

Auch sonst zeigt sich auf diesem Weihnachtsmarkt in Berlin jedes Gewerk im historischen Gewand. Karussell und Holzriesenrad werden selbstverständlich wie früher von Hand betrieben. Wer noch ein originelles Weihnachtsgeschenk sucht, wird hier bestimmt etwas finden: Zahlreiche KünstlerInnen bieten ihre Töpferkunst, Schmiedestücke und Holzschnitzereien an.

RAW-Gelände Berlin, Revaler Str. 99, Eingang Dirschauer Str., 10245 Berlin.
16. November bis 22. Dezember 2023, Mo-Fr 15-22 Uhr, Sa + So 12-22 Uhr, geschlossen am 26. November 2023 (Totensonntag).
Eintritt: Mo + Di frei, Tageskasse Mi-So Erwachsene 3,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Kinder frei. Online-VVK günstiger. VVK-Online-Dauerkarte Erwachsene 10,- Euro, ermäßigt 5,- Euro. 

4. Im Zeichen der Lichtkönigin: Lucia Weihnachtsmarkt im Prenzlauer Berg

BesucherInnen flanieren auf dem Lucia Weihnachtsmarkt, der auf einem alten Brauereigelände mit roten Steinhäusern stattfindet – inklusive großem beleuchtetem Tannenbaum, Ständen und Lichterketten.
Skandinavisch schlicht: So lässt sich der Lucia Weihnachtsmarkt vielleicht am besten beschreiben. Foto: Promo

In Schweden kennt man die heilige Lucia als Lichtbringerin, die am 13. Dezember die Weihnachtszeit einläutet. Im Prenzlauer Berg ist sie die Namensgeberin eines der stimmungsvollsten Weihnachtsmärkte in Berlin: dem Lucia Weihnachtsmarkt, der vor der Kulisse der Kulturbrauerei an einem altmodischen Kettenkarussell und vielen Holzbuden entlangläuft. Ein Hauch von Schwedenpunsch und heißem Apfelsaft weht hier über den Markt.

Skandinavisch schlicht statt überladen und kitschig – das ist die Devise. Wer noch Geschenke sucht, findet sicher etwas zwischen Modeschmuck, Designartikeln und Naturprodukten aller Art. Hochwertig ist auch die Verpflegung: Neben Hirschbratwürsten und Flammlachsen gehen auch vegane Kötbullar und vegetarische Knödel über den Tresen. Ein Kuriosum ist das wärmende Kunstobjekt, die „Open-Air-Mantel-Heizung“: Frostbeulen können sich für einen Moment unter einen ofenwarmen Mantel kuscheln.

Lucia Weihnachtsmarkt, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin. 
27. November bis 22. Dezember 2023, Mo-Fr 15-22 Uhr, Sa + So 13–22 Uhr.

5. Einer der ganz besonderen Weihnachtsmärkte in Berlin: Das Fest im Tierheim

Ein Stand voller Stoffwaren steht auf dem Weihnachtsfest der Tiere, davor stehen Menschen, die sich für die Dinge interessieren, rechts im Bild steht eine Person mit einer roten Jacken, auf der Tierheim Berlin steht.
Frostig war es im vergangenen Jahr, als sich Berliner TierfreundInnen beim Weihnachtsmarkt im Tierheim Berlin vergnügten. Foto: Tierschutzverein für Berlin

Tierisches Vergnügen und funkelnder Lichterglanz in Lichtenberg: Der Tierschutzverein für Berlin veranstaltet am zweiten Adventssonntag das Weihnachtsfest der Tiere. BesucherInnen können sich auf einen Weihnachtsmarkt freuen, der allerlei schöne Dinge wie Kunsthandwerk, Trödel und natürlich Tierbedarf bereithält. Wer ein Hüngerchen verspürt, wird an den Ständen mit Streetfood, Waffeln und Kuchen fündig; Glühwein und Kinderpunsch sorgen für Wärme von innen. Für die Kleinen gibt es außerdem eine zauberhafte Märchenstunde und Stockbrotbacken über der Feuerschale. Die gesamten Erlöse kommen den Tieren zugute.

Doch das Beste: TierliebhaberInnen können Geschenke für Hund, Katze, Maus und Co. mitbringen, diese unter den Weihnachtsbaum legen und dann bei der traditionellen Bescherung der Tiere in den Tierhäusern dabei sein. Wer weiß, vielleicht wird das größte Geschenk für Mensch und Tier ja eine Adoption sein.

Weihnachtsfest der Tiere, Hausvaterweg 39, 13057 Berlin.
10. Dezember 2023, 11-16 Uhr. Begrenzte Parkplätze, Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.

6. Nachhaltige Weihnachten in Mitte: Umweltmarkt in der Spandauer Vorstadt

Weihnachtsmärkte in Berlin: Eine Person läuft als weiße Schneekönigin verkleidet mit einem goldenen Zepter in der Hand und auf Stelzen über den Umweltweihnachtsmarkt.
Diese Schneekönigin ist die einzige inszenierte Attraktion auf dem Umweltweihnachtsmarkt. Ansonsten stehen die nachhaltigen HändlerInnen im Vordergrund. Foto: Presse

Zwischen den hübsch sanierten Fassaden und dem Sophienkirchhof fühlen sich BesucherInnen ins 18. Jahrhundert zurückversetzt. Damals mögen die Weihnachtsmärkte kaum anders ausgesehen haben. Kein Halligalli, keine Karussells, auch Zuckerwatte und gebrannte Mandeln wird man auf dem Umwelt- und Weihnachtsmarkt in der Sophienstraße nicht finden. Die Rostbratwurst ist aus Biofleisch hergestellt, daneben lässt sich Fasansalami probieren.

Zertifizierte Naturkosmetik, Kunsthandwerk oder Stricksachen aus eigener Produktion – hier herrscht ökologisches Bewusstsein, damit Konsum nicht zu Lasten der Umwelt geht. Auf nur wenigen Metern Sophienstraße tummeln sich rund 80 HändlerInnen. Auf diesem Berliner Weihnachtsmarkt kann es also schon mal eng werden.

Umwelt- und Weihnachtsmarkt, Sophienstraße, 10115 Berlin.
Die ersten drei Adventswochenenden (2.+3., 9.+10., 16.+17. Dezember 2023), samstags 12-20 Uhr, sonntags 11-19 Uhr.

7. Schöneberg zelebriert die Vielfalt: Christmas Avenue am Nollendorfplatz

Weihnachtsmärkte in Berlin: Viele Menschen drängen sich für die Christmas Avenue unter der Hochbahn am Nollendorfplatz, die mit bunten Lichtern geschmückt ist, im Hintergrund ist eine Bühne.
Unter der Hochbahn am Nollendorfplatz wird es auch zu Weihnachten bunt. Foto: Promovierte

Der Regenbogenkiez um den Nollendorfplatz ist der Dreh- und Angelpunkt für die LGBTQIA-Community in Berlin. Direkt unter der Hochbahn geht es dort auch in diesem Jahr wieder festlich-bunt zu: Die Christmas Avenue feiert die Vielfalt der Menschen mit farbenfroher Beleuchtung und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. So können BesucherInnen ihr Glück beim Showformat Drag Bingo versuchen oder beim Christmas Karaoke ihre Gesangskünste unter Beweis stellen. Szene-DJs und -MusikerInnen versorgen die BesucherInnen mit abwechslungsreicher Musik, abends finden verschiedene Partys statt. 

Christmas Avenue will als einer der tolerantesten Weihnachtsmärkte in Berlin seinen Gästen einen sicheren Ort bieten, an dem sich jeder Mensch willkommen und verstanden fühlt. Das kulinarische Angebot und die Stände mit Kunsthandwerk wurden sorgsam kuratiert – mit PartnerInnen aus der queeren Berliner Community.

Christmas Avenue, Nollendorfplatz, 10777 Berlin.
21. November bis 23. Dezember 2023, Mo-Do 16-22 Uhr, Fr-So 15-22 Uhr, geschlossen am 26. November 2023 (Totensonntag).

8. Einer der prunkvollsten Weihnachtsmärkte in Berlin: Schloss Charlottenburg

Weihnachtsmärkte in Berlin: Blick auf eine kleine Reihe beleuchteter Stände vor dem illuminierten Schloss Charlottenburg.
Klasse statt Masse: Passend zur hoheitlichen Umgebung stehen auf dem Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg ausgewählte Stände. Foto: Adobe Stock.

Glanz und Gloria in einer königlichen Weihnachtswelt – der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg verzaubert mit Lichtspektakeln der Extraklasse. Wenn es anfängt zu dämmern, erstrahlt das Barockschloss in majestätischer Illumination: Die Light-Mapping-Show bringt die ehemalige Hohenzollernresidenz allabendlich zu Strahlen. Darüber hinaus sorgen ein Lichtermeer an Weihnachtsbuden sowie viele Lichtinstallationen für funkelnde Augen. Weiteres Highlight? Die übergroße Kerzenpyramide, die die BesucherInnen empfängt.

Wer auf der Suche nach Geschenken ist, kann sich an den Ständen mit anspruchsvollem Kunsthandwerk, edlem Schmuck und mehr umsehen. Für den Gaumenschmaus werden viele regionale Spezialitäten angeboten. Und die Kleinsten dürfen sich auf Karussell- und Riesenradfahrten sowie ein Kinderprogramm freuen. 

Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg, Spandauer Damm 10-22, 14059 Berlin.
27. November bis 31. Dezember 2023, 12-22 Uhr. Heiligabend geschlossen.

9. Bummeln durch bunte Gassen: Spandauer Weihnachtsmarkt in der Altstadt

Weihnachtsmärkte in Berlin: Blick auf den Markt in der Altstadt Spandau, Stände an den Seiten, in der Mitte ein Karussell, dahinter ein großer, geschmückter Tannenbaum; zwischendurch laufen Menschen.
Besonders gemütlich kann man zur Weihnachtszeit durch die Fußgängerzone in Spandau bummeln, vorbei an Ständen voller Kunsthandwerk aus aller Welt. Foto: Imago.

Der Spandauer Weihnachtsmarkt verwandelt die Altstadt in einen besinnlichen Ort zum Weihnachtsbummeln. In der größten zusammenhängenden Fußgängerzone Berlins präsentieren sich liebevoll geschmückte Holzhütten, die eine breite Palette an Geschenkideen, Kunsthandwerk und wärmenden Speisen und Getränken anbieten. Der Markt verläuft vom Rathaus bis zur Kirche St. Nikolai entlang der vielen bunten Häuser, sowie auf dem Marktplatz. Auf dem Südteil des Reformationsplatzes findet der mittelalterliche Markt statt.

Im Laufe der Jahre sind immer mehr Artikel und Naschereien aus aller Welt hinzugekommen und so findet man beim Stöbern beispielsweise Kleidung aus Alpacawolle. Mittwochs ist übrigens Familientag – dann gibt es ein Spezialprogramm für Kinder und auch der Weihnachtsmann lässt sich blicken.

Spandauer Weihnachtsmarkt, Marktstraße 10, 13597 Berlin.
27. November bis 23. Dezember 2023. So-Do 11-20 Uhr, Fr+Sa 11-22 Uhr.

Extra-Tipp: Schöneberger Weihnachtssingen

Alle Jahre wieder an Heiligabend pilgern BerlinerInnen zum Konzert auf den Vorplatz des Rathauses Schöneberg. Auch in diesem Jahr sorgt das Schöneberger Blechbläserensemble der Leo Kestenberg Musikschule mit Weihnachtsliedern für Stimmung. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht! Schnell bekommt man unter seiner Daunenjacke Gänsehaut, wenn am Ende alle gemeinsam „Stille Nacht, heilige Nacht“ anstimmen, während im Rathaus die Freiheitsglocke läutet.

John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin, 24. Dezember 2023, 16 Uhr.

Titelfoto: AdobeStock.

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