Neuer Wohlfühlort in Weißensee 3. Juni 2024Lesedauer: 4 Min. Artikel anhören Player schließen Seit dem Frühjahr hat der Stadtteil einen neuen Hotspot: Das „Café Aroma“ lockt mit fantastischem Kaffee, delikaten Patisserie-Spezialitäten und familienfreundlichem Flair. Über einen spannenden Newcomer mit klarer Vision. Es gibt vieles, was sich zu Weißensee sagen lässt: Ein Stadtteil irgendwo zwischen Aufbruch und Gemütlichkeit, zwischen hipper Szene im nahen Prenzlauer Berg und Naherholung am Weißen See. Südamerikanisches Flair fällt einem am Antonplatz nicht direkt ein – zwischen Wochenmarkt und „Kino Toni“ geht es hier eher rustikal zu. Doch gleich um die Ecke, in der Tassostraße 22, vorbei an Dönerladen und Backshop, findet sich seit diesem Jahr ein kleines Stück Peru und lädt Familien zu einer lateinamerikanischen Entschleunigung ein: Das „Café Aroma“ hat seit Mitte März seine Pforten geöffnet. Auf Tafeln, die vor den Tischen stehen, locken Kaffee- und Kuchenangebote, drinnen erzeugen pastellfarbene Wände ein angenehmes Flair. Ein Koch, ein Traum, ein Café Mittendrin sitzt Inhaber Eric Jair Denegri Briceno. Auf den ersten Blick könnte der 40-Jährige mit Baseballkappe und Nasenring auch ein Tattoo-Studio leiten statt eines familienfreundlichen Cafés. Aber der gelernte Koch geht als junger Vater, der lange in Weißensee lebt, nun bewusst neue Wege. Bisher stand Denegri eher an Ständen oder in Foodtrucks und verkaufte peruanisches Streetfood. Ein Café in Weißensee ist etwas anderes als die Markthalle Neun oder der Holzmarkt in Friedrichshain-Kreuzberg, wo er sonst live kocht. „Das Cafe kommt gut an“, sagt Denegri über sein neues Herzensprojekt hier im Kiez. Paulina Rubilar, eine der Mitarbeiterin des „Café Aroma“, serviert köstlichen Kaffee. Foto: Ralph Maak Paulina Rubilar, eine der Mitarbeiterin des „Café Aroma“, serviert köstlichen Kaffee. Foto: Ralph Maak Inhaber Eric Denegri vor dem Café Aroma. Foto: Ralph Maak An der Theke gibt es neben Panini, Macarons und Croissants auch kräftigen Kaffee aus Peru. Denegri wollte die Speisekarte bewusst klein und international halten. Langfristig möchte er auch peruanische Speisen im Menü haben. Es wäre eine doppelte Rückkehr zu den Wurzeln: Denn schon mit 18 Jahren kam er aus dem südamerikanischen Land an den Anden nach Berlin und machte seine Ausbildung im Café Nola im Weinbergspark, wo er sich früh mit dem Thema Frühstück auseinandersetzte. „Mein Traum war immer, ein eigenes Café zu haben“, sagt er. Jetzt Newsletter abonnieren und nichts mehr verpassen! E-Mail Ich stimme zu, dass die Gewobag mir per E-Mail den Newsletter zusendet und dabei die auf mich bezogenen Nutzungsstatistiken auswertet. Die Datenschutzerklärung habe ich gelesen. Meine Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Abonnieren Neue Facette für Weißensee Zunächst arbeitete er in verschiedenen Restaurants, weil er mehr über Gastronomie lernen wollte. Deswegen kam er nach Deutschland – auch wenn es sein Vater, ein Architekt, lieber gehabt hätte, wenn er studiert hätte. „Ich hatte zwar Bekannte, aber keine Familie in Berlin. Ich wollte mich hier ausprobieren und meine Zukunft gestalten“, sagt Denegri, der sich schließlich selbständig machte. Unter der Marke „Jarú“ verkauften er und seine Frau, die aus Kolumbien stammt, aber in Berlin aufwuchs, peruanische Nationalgerichte wie „Ceviche“ und „Lomo“ – schmackhafte Fisch- bzw. Fleischpfannen. Doch spätestens mit den drei Töchtern verschoben sich für das Paar die Prioritäten. „Weißensee hat viel Potenzial, aber es gibt oft nur Döner und Bäckereien, und wenig für Familien. Wir sind ein familiäres Café.“Eric Denegri,Inhaber des „Café Aroma“ „Immer, wenn ich meine Mädchen abgeholt habe, sind wir in ein Café gegangen“, erzählt Denegri, „sie sind aufgewachsen mit dieser Kultur.“ Nur fehlte ihm noch ein familiäres Café im Kiez. Also sah sich die Familie um in der Nachbarschaft, in der sie seit acht Jahren lebte. „Weißensee hat viel Potenzial, aber es gibt oft nur Döner und Bäckereien, wenig für Familien“, sagt Denegri. Als seine Schwägerin sah, dass die Räumlichkeiten einer Gaststätte frei wurden, bewarb er sich bei der Gewobag und überzeugte mit dem Konzept. Inzwischen sind die Wände längst bunt überstrichen, in den Lieblingsfarben seiner Frau, die Töchter mögen Pflanzen und Brezel, beides gibt es nun auch hier. Das Auge genießt mit: Der stilvolle Schriftzug an der Frontscheibe des Cafés. Foto: Ralph Maak „Wir sind ein Café mit familiärer Atmosphäre“, sagt er, viele Eltern kommen mit Kindern herein, bestellen zum Mitnehmen oder vor Ort trinken, bekommen „Alfajores“, gefüllte Kekse, geschenkt. Der Name des Cafés soll für das Aroma der Kaffeebohnen aus Peru stehen, die hier gebrüht werden. „Die Kunden kommen oft aus der Gegend, es kommen auch viele Latinos her“, berichtet Denegri. So sitzt eine Gruppe an einem Tisch, spricht Spanisch und antwortet auf Nachfrage, wie man es hier finde, auf Deutsch: „Es ist supernett, mal etwas anderes. Es tut sich was in Weißensee, es wird lebendiger, gastronomisch und kulturell. Es leben viele Latinos hier, um die Ecke ist ein Kubaner.“ Neben dem Restaurant „Casa Buena Vista“ bringt auch das „Café Aroma“ ein neues Flair hierher. Eine Firma wie eine Familie In Denegris Firma, die neben Streetfood und Café auch Caterings macht, arbeiten mittlerweile 23 Personen, viele mit südamerikanischem Hintergrund. Jeder bringt seine Talente mit, kann backen oder kochen oder sehr guten Kaffee brühen. „Für mich ist meine Firma auch wie eine Familie“, sagt Denegri, dem ein Traum bleibt: „In Zukunft würde ich gerne einmal ein Fleischrestaurant eröffnen.“ Zunächst hat sich die Familie fürs Café eingesetzt und familiär fühlt es sich auch an. Wer weiß, wenn Eric Denegri anfängt, in der Caféküche südamerikanisch zu kochen oder in Zukunft vielleicht sein eigenes Restaurant eröffnet, könnte es hier bald kulturell vielfältiger zugehen als in Kreuzberg. Und man würde Weißensee bald nicht nur mit seinem berühmten Badegewässer verbinden, sondern auch mit Südamerika. Café AromaAdresse:Tassostraße 2213086 Berlin ÖffnungszeitenMontag bis Freitag: 08:00–18:00 UhrSamstag: 09:00–16:00 UhrSonntag: geschlossen Titelbild: Ralph Maak
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